laut.de-Kritik
Prescht durch alle Stilrichtungen ohne irgendwo anzuecken.
Review von Michael Edele"Kalter Glanz" nennt sich also Output numero tres der Letzten Instanz. Waren die Unterschiede zwischen den beiden Vorgängern "Brachialromantik" und "Das Spiel" noch marginal, meint man es hier beinahe mit einer komplett anderen Band zu tun zu haben. Was nichts Schlechtes heißen soll.
Was hier mit zwölf Songs an Abwechslung geboten wird, ist bemerkenswert. Die siebenköpfige Band bringt vom ruhigen Chanson-mäßigen Singalong über folkige Klänge bis hin zu Nu Metal-artigen Kracher alles was das Herz erwünscht. Im Gegensatz zu anderen deutschsprrrrachigen Bands, schaffen es die Jungs, anstatt geistigen Durchfalls geniale zynische, sarkastische Texte zum Besten zu geben, die mir wie Gin Tonic runterlaufen. "Mein Todestag" spricht mir aus der Seele (Vorsicht Zynismus) und "Das Schönste Lied Der Welt" dürfte zu Don Miguels Hymne werden (O-Ton: "Ihr seid nicht hässlich, nein das liegt am Spiegel...").
Obwohl die Sieben oft genug zeigen, dass sie es auch ganz alleine schaffen, lehnten sie Unterstützung von Die Happy-Sängerin Marta Jandová und dem Ex-Dreadful Shadows-Fronter Sven Friedrich natürlich nicht ab. So wurde "Gewissen" mit Marta zu einem absoluten Kracher, der die Tanzflächen problemlos füllen dürfte. Doch auch bei "Auf Der Suche" geht mächtig die Post ab, wo sich übrigens sehr schön zeigt, dass man eine Geige auch bei heftigen Tönen gut mit einbringen kann.
Für schöne ruhige Töne sind dann Tracks wie "In Meiner Erinnerung" oder "So Ein Wind" zuständig, am folkigsten wird's bei "Oh, Fortuna" welches schon beinahe zum Mitschunkeln animiert, bis man sich den oberzynischen Text zu Gemüte führt. Dann bekommt man einfach ein Riesengrinsen ins Gesicht und schunkelt erst recht mit.
Hoch die Tassen.
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