laut.de-Biographie
Marco Passarani
Italien gilt hierzulande in Techno-Angelegenheiten nicht unbedingt als ein Hort großer Namen, Labels und aufstrebender Talente. Die Szene gilt als vergleichsweise überschaubar. In der ewigen Stadt Rom indes hält sich wacker eine Gruppe von Produzenten, DJs und Labelmacher rund um den Vertrieb Final Frontier. Dazu zählt neben Mario Pierro und Francesco de Bellis eben auch Marco Passarani, der in den frühen 1990ern von Anfang an die Entwicklung von Techno und Acid auf den Raves und Partys in der italienischen Hauptstadt als DJ und durch seine Live-Auftritte miterlebt. In der Heimat haftet dem Römer bis heute ein Ruf als ausgezeichneter Organisator heißgeliebter Partys an. Außerdem bringt er schon damals mit einer Radiosendung unermüdlich die Botschaft elektronischer Tanzmusik und ebenso seine musikalischen Vorlieben unters Volk.
Früher Detroit-Techno im allgemeinen und Mike Banks' Underground Resistance im besonderen haben großen Einfluss auf Passarani und dessen Schaffen als Musiker und Produzent. Als UR für einen Auftritt in Rom weilen und noch einen Roland-Synthie dafür benötigen, hilft er ihnen kurzerhand mit seinem eigenen Gerät aus, da sonst keines in der Stadt aufzutreiben ist. Dadurch kommt nebenbei ein Kontakt mit Alan Oldham und dem Detroiter Label Generator zustande, wo auch Passaranis "Space Under Downtown"-EP sowie das Album-Debüt "22nd Century" erscheinen. Weil sich aber in Italien schon zu Beginn der 1990er-Jahre die Möglichkeiten für den Produzentennachwuchs äußerst bescheiden gestalten, gründet Passarani gemeinsam mit einem Kumpel Nature Records und den zugehörigen Vertrieb Final Frontier gleich mit.
Später kommen noch die Labels Plasmek und Pigna hinzu, auf dem vor allem Mario Pierro und Francesco de Bellis ihre gemeinsame Projekte Jolly Music und Mat 101 sowie Mario Pierros Raiders Of The Lost ARP veröffentlichen. Passarani produziert außerdem als J's Pool, Monomorph und Ambit 3, und schafft sich außerdem über die Jahre hinweg urch seine weltweiten Engagements als DJ ein Netzwerk, das neben dem Eckpfeiler Detroit, die Labels Skam und Hymen umfasst sowie nach Rotterdam zu Clone – der holländischen Bastion für Electro und Italo-Disco, bis zu Peacefrog Records in England reicht, wo sein Album "Sullen Look" erscheint. Dieses enthält neben einem Auftritt von Orlando Occhio alias Erlend Oye noch allerhand Acid und vielerlei andere Oldschool-Referenzen.
Noch keine Kommentare