laut.de-Kritik

Neues Label, neuer Klampfer, neue Platte, aber sonst ...

Review von

Eigentlich hatte der gute Dave Mustaine angekündigt, die nächste Platte solle wieder deutlich härter werden, als der "Risk"-Flop. So ganz kann ich diese Aussage wohl nicht unterschreiben, nur der Gesang ist, wenn man böse will, wieder zu alten Schwächen zurück gekehrt.

Die Bezeichnung Sänger war in Verbindung mit Herrn Mustaine schon immer recht hoch gegriffen, auf "Youthanasia" lieferte er aber die für meinen Geschmack beste Leistung ab. Vom Härtegrad her kann man diese Scheibe auch als Vergleich heran ziehen, mit Glanztaten wie "Peace Sells" oder "Rust In Peace", hat der Player aber nicht viel zu tun. Auch Neuzugang Al Pitrelli (Ex-Savatage) konnte keine merklichen Akzente setzen und wird auch bis auf "Promises" nicht in den Linernotes erwähnt. Somit gehen sämtliche elf anderen Songs allein auf das Konto des exzentrischen Rotschopfs, wirklich Heldenhaftes hat er dabei nicht geleistet.

Die Gitarre am Anfang des Openers "Disconnect" macht zwar schon unmissverständlich klar, mit wem man es zu tun hat. Auch ist der Sound des Albums, für den Davie-Boy verantwortlich ist, meist im grünen Bereich anzusiedeln, doch schon der nachfolgende Titeltrack zündet nicht mehr so richtig. Dafür kickt "Moto Psycho" und auch "1000 Times Goodbye" ganz anständig in den Arsch. Das schon erwähnte mit Violine unterstützte "Promises" leidet durch Mustaines’ Gequäke ab und an erheblich. "Dread And The Fugitive" ist vom "Capitol Punishment" Sampler schon bekannt und neben "Return To Hangar" mit einer der besten Tracks auf dem Album.

Sollte er seine Drohung wahr machen und bei mäßigen Verkaufszahlen die Flinte ins Korn schmeißen, mag die zehnte Scheibe auch die letzte gewesen sein. Echte Helden sind aus einem anderem Holz gemacht.

Trackliste

  1. 1. Disconnect
  2. 2. The World Needs A Hero
  3. 3. Moto Psycho
  4. 4. 1000 Times Goodbye
  5. 5. Burning Bridges
  6. 6. Promises
  7. 7. Recipe For Hate...Warhorse
  8. 8. Losing My Senses
  9. 9. Dread And The Fugitive Mind
  10. 10. Silent Scorn
  11. 11. Return To Hangar
  12. 12. When

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