Porträt

laut.de-Biographie

Megaloh

Mit Patrice und Xavier Naidoo hat Megaloh 2011 bereits zusammen gearbeitet, aber auch mit Curse oder Samy Deluxe. Seine musikalischen Anknüpfungspunkte: breit gestreut.

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Geboren am 27. Februar 1981, wächst Megaloh, Sohn eines holländischen Vaters und einer nigerianischen Mutter, in Berlin-Moabit, einem Arbeiterviertel mit Einwohnern verschiedener Nationalitäten und Kulturen, auf. Hier entdeckt er schon als kleiner Junge die Rap-Musik als Mittel zum Ausdruck für sich.

Megaloh drückt im Französischen Gymnasium Berlin die Schulbank und beginnt danach ein betriebswirtschaftliches Studium. Als Teil der Underground-Rap-Crew Royal Authority rappt er zunächst einige Jahre auf Englisch.

2002 gründet er mit Freunden sein eigenes Label Level Eight, bei dem neben den Gründern auch Battle Rapp unter Vertrag steht. Sein Studium bricht Megaloh zugunsten seiner Arbeit als Rapper und Labelbesitzer ab. Er verschreibt sich ganz der Musik.

Inspiriert von seinem Idol, Big Chief Jay-Z, will Megaloh sich nicht der Knechtschaft eines Plattenvertrages beugen. Er geht seinen eigenen Weg. 2003 veröffentlicht er gemeinsam mit Battle Rapp die EP "Game Set Match", die die Juice als Demo des Monats preist. Zwischen 2004 und 2007 veröffentlicht der Rapper eine ganze Flut von Mixtapes, Streetalben, EPs und Singles.

2005 ist Megaloh als Gast auf Flers Album "Neue Deutsche Welle" zu hören. Die Zusammenarbeit mit dem Aggroberlina beschreibt Megaloh später als "rein geschäftlich", sie bringt ihm aber in der deutschen Rapszene durchaus einen Teil seines Bekanntheitsgrades ein.

Im Juli 2005 bringt Megaloh unter seinem eigenen Label sein erstes Album "Im Game" unters Volk. Auch erscheint im selben Jahr das Mixtape "Zeit Für Den Hund". DJ Luvsick mixt, Gastbeiträge stammen von Ali A$, Sentino und Harris.

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Im Jahr 2006 hört man Megaloh neben Massiv, Samy Deluxe, K.I.Z., Basstard und Jonesmann auf dem Sampler "Reim Geschäftlich". Im Rahmen dieser Produktion arbeitet er mit Frauenarzt und MC Bogy am Song "Tanz An Der Stange" zusammen. Der Kontakt bringt Megaloh seinen Platz auf dem 2007 von Frauenarzts Label Ghetto Musik veröffentlichten Album "Alles Negertiv" mit dem Mannheimer Rapper Sprachtot ein.

Von Kritikern und Fans gut angenommen, von Kollegen geschätzt, hätte Megaloh nun eine steile Rapkarriere in Angriff nehmen können. Ganz Künstler, entscheidet er sich stattdessen für eine Reise durch die deutschen Lande, um sich und seine Musik weiterzuentwickeln. In dieser Zeit arbeitet er mit Patrice, dem Hamburger Produzenten Farhot (Nneka, die Fantastischen Vier) und Curse zusammen.

Ende 2009 erscheint eine Rap-Variante der Single "Alles Kann Besser Werden" von Xavier Naidoo mit Megaloh'scher Beteiligung. Im Oktober 2010 folgt die digitale EP "Monster". Megaloh markiert damit den emotionalen und künstlerischen Abschluss seines bisherigen Schaffens.

2011 startet er in eine neue musikalische Etappe. Auf Einladung von Joy Denalane arbeitet er zusammen mit Max Herre und Samy Deluxe auf der Rap-Version ihrer Single "Niemand (Was Wir Nicht Tun)". Der Song schafft es unter anderem auf eine CD der Juice, das dazugehörige Video erfährt viel Beachtung.

Offensichtlich überzeugt von Megalohs Arbeit, lädt ihn kurze Zeit später Samy Deluxe ein, eine Strophe zum Remix seiner Single "Hände Hoch" beizusteuern. Sogar ein Video entsteht speziell für diese Kollaboration. Zudem arbeiten die beiden gleichzeitig an dem Song "Weltraum".

Im Juni 2011 unterschreibt Megaloh einen Künstlerexklusivvertrag bei Herres und Denalanes Label Nesola, unter deren Fittichen er fortan werkelt. Sein Album "Endlich Unendlich" erscheint, nach reichlich Promo-Wirbel im Vorfeld, im März 2013 und beschert Megaloh endlich auch die Aufmerksamkeit des Mainstreams, die er längst verdient hat.

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Um von der Musik zu leben, reicht es allerdings immer noch nicht. Megaloh verdient seine Brötchen ungebrochen als Lagerarbeiter und macht aus diesem Umstand auch gar kein Geheimnis. Er bezieht vielmehr noch Inspiration aus seinen wenig luxuriösen Lebensumständen.

Etliches davon fließt in das nächste Album ein, das im Frühjahr 2016 wieder bei Max Herres Nesola-Label erscheint. Dass letzterer erneut einen Gastbeitrag leistet: Ehrensache. Außerdem birgt "Regenmacher" Featureparts von Trettmann, MoTrip und Maxim, Joy Denalane, Jan Delay, Patrice und Tua.

Es bleibt allerdings nicht nur bei einer Version des Albums. Die Red Bull-Studios verschaffen dem Moabiter die einmalige Gelegenheit, "Regenmacher" noch einmal mit der Afrobeat-Legende Tony Allen aufzunehmen. Der Begründer des Genres erzählt dem Red Bull-Team begeistert von Megalohs Talent:

"Megaloh kann sehr gut zu Afrobeat flowen, das ist für mich die Hauptsache. Andere Rapper haben Angst davor, weil sie ihren Platz in der Musik nicht finden. Sie wissen nicht, wo der Takt anfängt. Das muss man im Blut haben."

Trotz seines regulären Jobs und einem Privatleben liefert Megaloh konstant Output. Anfang 2017 erscheint die "Herb & Mango EP" mit Trettmann und dem Kreuzberger Produzentenduo Kitschkrieg. Woher er die Motivation nimmt, erklärt Megaloh selbst:

"Ich habe einen wiederkehrenden Traum, in dem ich mit dem Teufel kämpfe. Meist mit Worten. Rap hat die Kraft, mit Worten Dinge zu verändern. Diese Kraft möchte ich weitergeben. Ich weiß, dass Musik heilen kann."

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Megaloh - 21: Album-Cover
  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2021 21

Kritik von Yannik Gölz

Viel Skill, kein Faden. (0 Kommentare)

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