laut.de-Kritik
Eine perlende Erfrischung nicht nur für lümmelnde Couchpotatoes.
Review von Gregory BritschReichlich Zeit ist vergangen bis Megashiras neue Scheibe schließlich - englisch at last - im Kasten war. Vorgänger "Zero Hour" kam immerhin schon vor vier Jahren auf den Markt und stellte ein munter vor sich sprudelndes Freudenquell dar für die Drum'n'Bass Gemeinde, mit wohlwollenden Kritiken und Props aus England. So weit so gut, dennoch zog man es vor, eine Pause einzulegen.
Wie zuvor wurden verschiedene Musiker engagiert, um den Sound live einzuspielen. Dazu gehören Mark de Clive-Lowe, wahlweise an der Rhodes, Wurlitzer oder Hammond Orgel, der Drummer Nick Gaffaney, Vibraphonist Bill Ware III, Williams Comberreche (Percussion), sowie Lumero Undy am Acoustic Bass. De Clive-Love wurde von den Megashira Machern Kabuki und Mainframe ins Schreiben und Komponieren der Tracks miteinbezogen. Sein Anteil daran ist hörbar, drängt sich im Vergleich zu den übrigen Instrumenten jedoch nicht übertrieben in den Vordergrund.
Im Gegensatz zu anderen Produzenten, die sich gerne das Etikett jazzy Drum'n'Bass ans Revers heften, sind bei "At Last" keine oberflächlichen endlos Dudelloops zu finden. Der Livesound ist deutlich zu spüren, auch wenn die einzelnen Edits am Rechner zusammengefügt wurden. Megashira bewegen sich unverkennbar in Jazzstrukturen, dessen Aufbau und Rhythmusmuster im Drum'n'Bass Kontext Verwendung finden. Gesamt gesehen klingt alles harmonisch, auch wenn Megashira zwischendurch mal galant in tiefere Jazzgefilde abschweifen und dabei etwas an Drive verlieren, ohne jedoch derbe zu langweilen. Denn die Rhythmussektion erinnert einen immer wieder daran worum es hier im wesentlichen geht: Drum'n'Bass. Wiederum eine perlende Erfrischung nicht nur für lümmelnde Couchpotatoes, sondern auch dem Jazz zugeneigte Clubgänger.
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