laut.de-Kritik

Verdammt grooviger Death'n'Roll aus Münster.

Review von

Es scheint, als habe sich bei einigen deutschen Death Metal-Bands, die soundtechnisch gerne mal nach Schweden schielen, eine gewisse Bereitschaft zur Veränderung breit zu machen. Vergangenes Jahr haben bereits Fear My Thoughts mit "Isolation" einen neuen Weg eingeschlagen, und auch Misery Speaks öffnen mit "Disciples Of Doom" ein neues Kapitel.

Ganz so drastisch wie bei Fear My Thoughts ist der Stilwechsel zwar nicht ausgefallen, doch hörbar bleibt er allemal. Bereits das Intro "Out Of The Unknown ..." eröffnet den Reigen sehr rockig, fast schon alternativelastig. "Burning Path" zeigt sich ebenfalls von einer ausgesprochen rockigen, groovigen Seite, die auf "Catalogue Of Carnage" so noch nicht ausgeprägt war. Gerade wenn es an die Gitarrensoli geht, sind die rockigen Einflüsse kaum zu überhören.

Stellenweise fühlt man sich gar ein wenig an Black Label Society erinnert, und gedoppelte Maiden-Leads tauchen nicht nur im abschließenden "Into The Unknown" auf. Natürlich peitschen sie mit Songs wie "End Up In Smoke", "Obsessed" oder "The Swarm" trotzdem kräftig die Sau über die Heide. Doch wer nach Amon Amarth-Anleihen oder At The Gates-Einflüssen sucht, wird auf "Disciples Of Doom" nur in Ausnahmefällen fündig.

Viel eher gibt es verdammt groovigen Death'n'Roll der Marke Entombed (checkt den Titeltrack), wobei Misery Speaks noch mit einem feineren Sinn für Arrangements und ausgeprägte Melodien vorgehen. Auch der neue Mann am Mikro passt sich dem Konzept ausgesprochen gut an. Przemeks Stimme ist ein wenig rauer und tiefer als die seines Vorgängers. Der Weg zum Klargesang bleibt glücklicherweise außen vor.

Neben dem fett abgehenden "Fragile" ist mit Sicherheit "Black Garden" das Highlight der Scheibe, dessen Einstieg vor einem Jahr wohl niemand ernsthaft mit Misery Speaks in Verbindung gebracht hätte. Im Verlauf der acht Minuten langen Nummer tauchen sowohl ein paar typische Amon Amarth-Leads, als auch jede Menge Melodiebögen auf, die früher noch undenkbar gewesen wären.

Trackliste

  1. 1. Out Of The Unknown
  2. 2. Burning Path
  3. 3. End Up In Smoke
  4. 4. A Road Less Travelled
  5. 5. Disciples Of Doom
  6. 6. Obsessed
  7. 7. Black Garden
  8. 8. Fragile
  9. 9. The Swarm
  10. 10. Into The Unknown

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