laut.de-Biographie
Moneybrother
Schweden profiliert sich immer wieder als Lieferant für erfolgreiche Musik. Sei es als Pop-Exporteur mit ABBA, Roxette oder den eher unsäglichen Ace Of Base, oder als Heimat für zahlreiche mehr oder minder hart rockende Bands wie die Hellacopters, die Hives oder Refused: Musik aus Schweden steht für Originalität und (Chart-)Erfolg. Dass souliger Pop mal ein Exportschlager aus dem Land der Elchschaufeln wird, hätte man vielleicht nicht gerade gedacht. Doch Moneybrother schafft genau das.
Hinter dem Pseudonym verbirgt sich der hagere Anders Wendin, der sich zunächst als Frontmann der Punk-Band Monster einen Namen macht. Monster ist außerhalb von Schweden weder wirklich bekannt noch erfolgreich, aber für Musikerkollegen wie Dennis Lyxzén oder Pelle Almqvist eine Lieblingsband.
Dennoch entscheidet Wendin sich für eine "Solo"-Karriere, für die er 2003 Moneybrother ins Leben ruft. Seine Mitstreiter nennen sich Panthers: Gemeint sind Gitarrist Patrick Andersson, Schlagzeuger Lars Skoglund, Bassist Henrik Nilsson, Bläser Gustav Bendt und Organist Patrik Kolar.
Das Debütalbum "Blood Panic" erscheint im Frühjahr 2004 und schlägt in Alternativekreisen überraschend solide ein. Die pompösen Soul-Pop-Nummern mit derbem Streichereinsatz treffen den Nerv der Hörer, und nach dem Appetizer "Reconsider Me" startet die zweite Single "It's Been Hurting All The Way With You, Joanna" so richtig durch. Die Moneybrother-Fans Charlotte Roche und Sarah Kuttner dürften daran nicht ganz unschuldig sein.
In der Heimat beginnt der charismatische Wendin, Musikpreise abzuräumen und begeistert auf einer europaweiten Clubtour. Eine Pause gönnt er sich kaum, im November 2004 gehts zurück ins Kino. Ein alter Filmsaal dient als Aufnahmestätte für den Zweitling "To Die Alone", damit Moneybrother die Songs komplett live einspielen kann. Natürlich wieder mit viel Geigen. Das Album erscheint nur ein knappes Jahr nach "Blood Panic". Und es geht munter weiter.
So veröffentlicht Wendin unter anderem einen Longplayer in seiner Muttersprache ("Pengabrorsan") und beweist damit Vielfältigkeit. Quasi im Zweijahres-Takt schlägt dann das Veröffentlichungs-Herz des Schweden. Nach "Mount Pleasure" (2007) und "Real Control" (2009) benötigt Moneybrother für den Nachfolger "This Is Where Life Is" jedoch ein klein wenig länger – und das nicht ohne Grund. Wendin nimmt für seine Tracks eine halbe Weltreise auf sich. Von Chicago über Rio de Janeiro und London bis nach Kapstadt und Stockholm – drei Monate lang zieht der Musiker von Ort zu Ort und steht mit verschiedensten Kumpanen in verschiedensten Studios am Mikro.
"Die Zuhörer sollen wirklich an meiner Erfahrung teilhaben – das ist mein Traum", erzählt Wendin. Daher lässt er sich von Jim Dziura begleiten, der bereits eine preisgekrönte Flogging Molly-Doku vorweisen kann. Die Aufnahmen werden gemeinsam mit dem Album im Herbst 2012 veröffentlicht und Moneybrother ist stolz auf die Gesamtheit seines Werks: "So können die Fans nicht nur die Leute, die Orte und die Schwierigkeiten der Albumproduktion miterleben, sondern auch meine innere Reise."
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