laut.de-Biographie
Mooner
Musik hat für den Münchner Musiker Mooner vor allen Dingen mit Kunst zu tun. Und den Begriff Kunst bringt er mit Konventionen überhaupt nicht in Zusammenhang. Seine Auftritte entwickeln sich deshalb nicht selten in Happenings mit süffisant ironischen Zwischentönen.
Dabei schlüpft Mooner in die verschiedensten Rollen und profiliert sich nicht selten als DJ, Produzent, Party-Organisator und künstlerischer Kopf. Sein Aufstieg zu internationaler Bekanntheit ist eng mit einem anderen Techno-Act aus München verbunden: DJ Hell.
Der veröffentlicht mit "Munich Machine" 1998 sein erstes wichtiges Album, das er seinem Publikum im Rahmen einer Tournee präsentiert. Irgendwann während der Vorbereitungen kommt Hell einige Tracks zu hören, die Mooner zusammen mit seinem Kumpel Splank! produziert. Wenig später haben Zombie Nation einen Vertrag mit Hells Gigolo Records in der Tasche und landen mit "Kernkraft 400" einen der Überraschungshits des Jahres 1999. Kurz nach dem weltweiten Erfolg jedoch steigt Mooner alias Emanuel Günther aus dem Projekt Zombie Nation aus.
Er gründet mit Erkrankung durch Musique sein eigenes Label, auf dem er Electro-Techno-Acts wie beispielsweise Hong Kong Counterfeit, Queen Of Japan und Steril alias Michael Borrmann signt. Der anhaltende Hype, den Electroclash lostritt, beschert dem Label bis ins Jahr 2003 hinein eine Vielzahl von Releases. Danach nimmt Mooner das Tempo aus Erkrankung durch Musique etwas raus.
Als Discjockey jedoch bleibt er einer, der sich gerne profiliert und dabei wann immer möglich provoziert. In seinem Sets kommt zusammen, was ansonsten in getrennten Nischen verpackt liegt: Italo-Disco, Punk, Acid, Electro und Techno.
Die Liebe für Experimentelles wird Mooner praktisch in die Wiege gelegt. "Als Kind habe ich schon die Plattensammlung meiner Mutter durchgehört, Krautrock, so Psychodelic Zeugs, und Musique Concrete war das. Später dann Punkrock und Industrial", sagt der Münchner über seine musikalischen Wurzeln. Da wundert es nicht, wenn Bands wie die kalifornischen Punkrocker Dead Kennedys oder die britische Industrial-Legende Throbbing Gristle zu den Alltime-Favourites von Mooner gehören. Diese Vorlieben fließen auch in seine Labelarbeit ein.
2008 veröffentlicht er vier seltene Tracks des deutschen Experimental-Pioniers Conrad Schnitzler, entstanden in den frühen 80er Jahren. Zwei Jahre später zeigt sich Mooner einmal mehr als Musikkenner par excellence. Für Compost Records kompiliert er Italo-Disco-Stücke und New Wave-Minimals für die CD "Elaste Vol. 3: Super Motion Disco". Den trashig-künstlerischen Mooner-Anstrich gibt es natürlich dazu.
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