laut.de-Kritik
Sollte man im Auge behalten, die Jungs aus Münster.
Review von Michael EdeleHey, cool, schwedischer Nachwuchs aus Deutschland. Hä? Werden jetzt einige denken. Ganz einfach, die aus Münster stammende Band, die mit "Imbalance" einen verdammt guten Start hinlegt, wildert in den selben Gefilden wie Dark Tranquillity, In Flames, oder die auch diesen Monat nachlegenden Arch Enemy.
Nu is die Frage also, sprechen wir hier von einem einfachen Plagiat oder ist da doch etwas mehr dahinter? Es ist, ganz klar. Die Gitarrenarbeit von Florian Erhart und Benedikt Bjarnason muss sich wirklich nicht hinter der von oben genannten Acts verstecken, hat sogar, für meinen Geschmack, ab und zu die besseren, ergreifenderen Melodien. Sänger Gerrit sieht zwar aus, als ob er kein Wässerchen trüben könnte, sorgt aber mit seiner Stimme für zusätzlichen Druck neben der nicht übermäßig auffallenden, dafür verdammt tight zockenden Rhythmus-Fraktion.
Schon mit ihren beiden selbstproduzierten Demo-CDs "The Devine Grave" und "Perspectives" konnte man im Underground sowie bei diversen Magazinen für Aufmerksamkeit sorgen, im Vorprogramm von Bands wie Nightingales, Tankard oder Blood Red Angel zeigten die Jungfüchse, was sie live zu bieten hatten. So dauerte es nicht lange, bis ihnen ein Deal angeboten wurde.
Warum diese Scheibe über das spanische Arise Label nur veröffentlicht, dafür aber über SPV vertrieben wird, ist mir ein Rätsel. Für einen fetten Sound und tadellose Aufnahmebedingungen sorgte aber zum einen Mika Jussila, der das Teil in den Finnvox Studios gemastert hat, zum anderen Andy Classen (Holy Moses), der für die Aufnahmen in seinem Stage One Studio verantwortlich war. Für das Cover konnte man sich die Mitarbeit des Dark Tranquillity Gitarristen Niklas Sundin sichern, der schon für einige Acts als Graphiker fundierte. Sollte man im Auge behalten, die Jungs.
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