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Was ging im Oktober?

Dieser Yannik™: In diesem wirklich bizarren Rapjahr entspinnt sich im Oktober nach der Kendrick-Drake-Fehde die zweite absolut unausweichliche Geschichte: Diddy. Ich weiß gar nicht mehr, was ich dazu sagen soll, weil die sich nun über Monate hinziehende, langsame Beschallung mit zunehmend kranken und verstörenden Vergewaltigungs-Geschichten teils 9-jähriger Kinder von seinen Partys haben mich so desensibilisiert, dass es mir alles kaum noch wie Realität vorkommt. Aber am Ende steckt hinter jeder diese Storys, hinter jeder dieser Klagen ein zerstörtes Menschenleben, und wahrscheinlich ist es trotz MeToo-Ära immer noch gerade so die Spitze des Eisberges an Gerechtigkeit, die da jemand erfahren wird. Man kann gar nicht darüber nachdenken, ohne dass einem schlecht wird, wenn man mal ehrlich darüber nachdenkt.

Yo Grandama Fromm: Volle Zustimmung, deswegen hab' ich mich schon vergangenen Monat geweigert, allzu genau drüber nachzudenken. Ich hab' mich auch bisher geweigert, mir eine Doku über den dreckigen Frauenschläger Chris Brown anzuschauen, auch wenn die von den gleichen Leuten gemacht wurde, die schon R. Kelly auseinandergenommen haben. Es steht also nicht zu erwarten, dass sie besonders zimperlich mit dem Gegenstand ihrer Betrachtung umgesprungen sind. Trotzdem: Bisher hatte ich einfach noch keine Lust, diesen Typen in mein Leben zu lassen. Da les' ich doch lieber wieder ein Buch: "Die Bossin" von Promo-Herrin Marina Burzunashvilli kann ich zum Beispiel wärmstens empfehlen. Review dazu ... kommt noch. Sobald ich den Listen- und Rückblick-Shizzle überstanden haben werde, versprochen.

... und, ja: Mit KA verliert die Welt im Oktober übrigens nicht nur den letzten Untergrundrapper, sondern auch einen verdienten Feuerwehrmann. Er wurde 52, alles an dieser Meldung wirkt einfach grundverkehrt. :(

Mirco, Freshman 4eva: Ja, KAs Tod hat mich auch regelrecht überrumpelt. Man ey, ein Monat ohne Hiobsbotschaft war dieses Jahr wohl echt zu viel verlangt, hm? Ihr habt ja schon fleißig vorgelegt, aber da hörts ja nicht auf: Lil Durk wurde festgenommen, weil er einen Mord in Auftrag gegeben haben soll, die Fugees zerlegen sich endgültig selbst, und Donald Glover muss es gesundheitlich so dreckig gehen, dass er seine komplette Tour absagen musste.

Wenn man dann hierzulande die Kiste anschmeißt, um sich abzulenken, grinst einem Stefan Raab entgegen und beweist Hände fuchtelnd, wieso er die Wachablösung für Gottschalk ist. Außerdem: Haftbefehl war drauf, also kann er nicht schuld sein, dass er fast jemanden totgefahren hat, und Sido schmachtet mit Nico Santos um die Wette, wer das größere Weichei ist. Ne, ernsthaft. Wenn die positive Messlatte ist, dass die Atzen sagen, sie finden Nazis scheiße, dann hätten wir uns den Monat auch einfach sparen können.

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