Die Mutter eines an Ecstasy gestorbenen Mädchens will "Purple Hills" verbieten lassen. Doch Eminem behauptet, er könne nichts für seine Texte. Drogenverherrlichung und Diss-Attacken seien die Folge des sogenannten Tourett Syndroms, an dem er leide.
New York (arb) - Leah Betts starb an den Folgen von Ecstasy Konsum, den ihre Mutter auf die drogenverherrlichenden Texte von "Purple Hills", der ersten Single von Eminems D 12-Combo, zurück führt. Nun ruft die Mutter dazu auf, den Titel zu boykottieren, in dem Eminem von den Purple Pills singt und die Jugend damit zum Konsum der Droge auffordere. Tatsächlich hieß der Titel ursprünglich "Purple Pills", der Name wurde aber dann geändert, da der Titel sonst nicht gespielt worden wäre.
"Purple Hills" ist nicht der einzige Track, an dem Eminem beteiligt und der umstritten ist. Seine Crew D 12 disst wieder, was das Zeug hält, in "Ain't Nuttin' But Music" greifen sie gleich ein halbes Dutzend Promis an. So unterstellt der Track beispielsweise, dass Britney Spears ihren Freund Justin Timberlake verlassen habe, um mit Schauspieler Ben Affleck Oralsex zu praktizieren. Auch Eminems Lieblingsfeind Everlast und Dj Lethal von Limp Bizkit müssen wieder heftig einstecken. Nachdem sie schon in "Girls" einigen verbalen Attacken ausgesetzt waren, werden sie diesmal als homosexuelles Paar dargestellt. An anderer Stelle scheint Eminem nichts wichtiger zu sein, als mit Whitney Houston einmal eine Linie Koks zu schnupfen.
In einem Interview gab Eminem den Grund für seine verbalen Entgleisungen nun mit dem sogenannten Tourette Syndrom an. Diese psychische Krankheit, die zur Zeit noch unheilbar ist, lässt Menschen unkontrolliert zucken und/oder unkontrolliert Worte sagen, die sie gar nicht sagen wollen. So soll es auch Eminem gehen, wenn er im Studio ist und nur die besten Sachen rappen will. Wenn er grad die Schönheit der Dinge preisen wolle, kämen statt dessen die bösen Wörter wie von selbst aus seinem Mund. Bei diesen Entladungen scheint es sich um sogenannte Koprolalie zu handeln, die spontan und unwillkürlich sind. Da scheint es doch seltsam, dass sie bei Herrn Mathers immer zu "passenden" Zeitpunkten kommen.
All diese Skandale! Und das ausgerechnet jetzt, wo doch P. Diddy und andere Rapper gerade auf der "Hip Hop Gipfelkonferenz" beschlossen haben, nicht mehr so viel von Gewalt und Sex zu rappen. Mit dieser Initiative wollen die amerikanischen Hip Hopper ihr angekratztes Image wieder aufpolieren. Dafür wollen sie die Hilfsprojekte für junge Leute in den Ghettos großzügiger unterstützen, den Rapnachwuchs über sein Recht auf Redefreiheit aufklären und die Probleme der Rassenfeindlichkeiten in Amerika besprechen. Des weiteren sollen gewaltverherrlichende Inhalte und sexuelle Themen künftig noch deutlicher auf den Platten gekennzeichnet werden. Ein guter Vorsatz, aber schwer zu glauben, dass sich auch Eminem daran beteiligen wird.
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