Die Klagewelle rollt unaufhaltsam in Richtung Sonymusic. Empört über die Spyware XCP und leere Versprechungen ziehen jetzt auch der Bundesstaat Texas und die Bürgerrechtler von EFF mit.
Texas (bin) - Dank dem hinterlistigen Kopierschutz XCP bezieht der Musikkonzern Sony in letzter Zeit ordentlich Dresche - nun prügelt nach Kalifornien ein weiterer amerikanischer Bundesstaat kräftig drauf. Dadurch, dass sich der Kopierschutz unbemerkt installiert, den User ausspioniert und zusätzlich anderen Computerschädlingen Tür und Tor öffnet, verstößt Sonymusic als Verantwortlicher gegen das texanische Gesetz.
Damit steht dem Unternehmen erneut eine dicke Klage ins Haus. Auch hielt sich Sony bislang nicht an das Versprechen, die betroffenen CDs aus den Plattenläden zurückzurufen.
Vertreter der Staatsanwaltschaft Texas fanden noch am Sonntag belastendes Material in den Kaufhäusern. Damit verletzt Sony damit auch das Verbraucherschutzgesetz des Staates Texas. Auch hier droht dem mittlerweile fusionierten Riesen Sony BMG eine nun ziemlich deftige Schelte, denn die Staatsanwaltschaft forderte für jeden Verstoß gegen dieses Gesetz eine Geldstrafe von 100.000 Dollar. Die dazugehörige Klage wurde gestern eingereicht.
Gleichzeitig mit Texas stellte die Electronic Frontier Foundation (EFF) eine Sammelklage betroffener Konsumenten zusammen, die eine Entschädigung für die entstandenen Schäden fordern. Allerdings bezieht sich EFF nicht nur auf die Spyware XCP, sondern auch auf einen anderen Kopierschutz.
Die Software MediaMax findet sich auf etwa 20 Millionen CDs und spioniert das Musikhörverhalten des Nutzers aus. Wie XCP installiert es sich unbemerkt und verschickt Daten. In diesem Fall bleiben sogar Mac-Systeme nicht von der Spionage verschont.
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