Porträt

laut.de-Biographie

Oscar Mulero

Die Clubs auf Ibiza genießen einen Weltruf. Die großen DJs aus Trance, Techno und House geben sich hier alljährlich die Ehre. Paul Van Dyk, Sven Väth, Digweed oder Tiesto spielen gleich mehrere Dates pro Saison auf der spanischen Ferieninsel.

Einheimische DJs legen in diesen Clubs kaum auf. Das mag damit zu tun haben, dass die harte Technoschule, wie sie Cristian Varela, Alex Under, Tadeo oder Damián Schwartz pflegen, zu stark im Underground verwurzelt ist, um in den überwiegend auf den Mainstream ausgerichteten Clubs auf Ibiza auf großes Interesse zu stoßen. Einer, der spanischen Techno seit den Anfangstagen prägt, ist Oscar Mulero.

Bereits in den 80er Jahren macht er sich in der Madrider Clubszene einen Namen. In der Zeit, bevor House und Techno zu den bestimmenden Größen des Nachtlebens werden, legt Mulero vor allen Dingen Gothic, EBM und Dark Wave auf.

Joy Division, Front 242, Nitzer Ebb und Sisters Of Mercy geben eine Prägung vor, die sich auch später in den Techno-Sets des Spaniers und seinen Produktionen wieder findet. Gefragt, wie er seine Musik charakterisieren würde, antwortet Oscar Mulero in einem Interview kurz und knapp: "Als DJ spiele ich deep, dark, industrial techno."

Anfang der 90er Jahre steigt er als Discjockey im Madrider Club New World zu einem der bekanntesten spanischen Techno-DJs auf. Als er dann mit The Omen eine der wichtigsten Clublocations der spanischen Hauptstadt mitgründet und betreibt, nimmt man Mulero zunehmend auch im Ausland wahr.

Einige Zeit später muss der Club jedoch wieder schließen. Mulero wendet sich dem Produzieren zu und veröffentlicht im Jahr 2000 auf seinem eigenen Label Warm Up Recordings seine Debütmaxi "Medical Mesh".

Wie schon seine DJ-Sets, so prägen deutlich hörbare Einflüsse von Detroit-Artists seine Produktionen. Zwei Mix-CDs erscheinen 1998 und 2000, in denen Oscar Mulero sein handwerkliches Können als DJ untermauert. Auf den Plattentellern landen unter anderem Tracks von Jeff Mills, Surgeon, DJ Hell & Richard Bartz, Robert Armani, Kevin Saunderson und Oliver Ho.

Sein erstes Album "A Occhi Chiusi" veröffentlicht Mulero 2003 unter seinem Pseudonym Trolley Route. Techno ohne Abstriche lautet auch hier die Maxime. 2009 folgt mit "Exercise Two" ein lediglich digital veröffentlichtes zweites Album.

Im gleichen Jahr stellt er sich für das Label Tresor an den Mixer und spielt die CD "Tresor Mix" ein, die mit Detroit und Minimal zwei für Mulero prägende Einflüsse aufarbeitet. Zu den Produzenten, die ihren Weg auf die Plattenteller finden, gehören Model 500 alias Juan Atkins, Drexciya, Daniel Bell, Robert Hood, Maurizio, Pacou und seine beiden All-Time-Favourites Jeff Mills und Surgeon.

Mixtechnisch liebt es Mulero schnell und direkt, ganz gleich ob er gerade Techno auflegt oder als Doctor Smoke Drum'n'Bass spielt. Das verbindet die Musik mit seiner zweiten Leidenschaft: dem Motorradfahren.

Seine zahlreichen Fans in Spanien halten gerade wegen dieser Bodenständigkeit große Stücke auf den Mann, der ihnen seit den späten 80er Jahren Techno in Reinkultur bietet.

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