laut.de-Kritik

So kann man sich eine Predigt mal gefallen lassen.

Review von

Der Sound gibt sich bassig, die Gitarren drücken brummend, die Drums grooven (wenn auch im Vergleich zu den Gitarren etwas im Hintergrund), dazu ein fähiger Rasta-Frontmann, der auf der Bühne was her macht. P.O.D. zitieren das gängige Numetal-Vokabular seit Jahren im Schlaf - wie vorliegende "Greatest Hits" beweist.

Besonders gut knallen die Nummern vom mehrfachen Platin-Seller "Satellite" (2002). Etwa "Boom", der Track peitscht nach vorne: eine echte Groove-Bombe. Ähnliches gilt für das hymnische "Alive" und das rhythmische "Youth Of The Nation" - sehr gute Nummern. So kann man sich schon mal eine Predigt gefallen lassen.

Besagte Aufnahmen spiegeln den Status Quo damaliger Numetal-Produktionen (etwa Limp Bizkit oder Soulfly) wider. Geichwohl gaben sich P.O.D. immer betont melodiös und legten auch gute Balladen hin (etwa "Truly Amazing"). Der für die "Greatest Hits" eingespielte neue Track "Going In Blind" entpuppt sich letztlich als Numetal-Powerballade. Ähnlich aufregend wie P.O.D.s Reggae-Rock-Nummern - nämlich weniger.

Paul "Sonny" Sandovals mittelmäßiges Toasting ist eher unnötig ("Set Your Eyes To Zion", "Roots In Stereo" oder "Execute The Sounds"). Er mag drauf stehen, dennoch sind die Tracks so arrangiert, dass es eigentlich keinen Unterschied macht, ob er drüber rappt, singt oder toastet. Damit ist die Band zwar flexibel aufgestellt - heraus kommt aber halbgares.

Ganz anders beim Opener "Southdown" - ein prototypischer P.O.D.-Song - und dem Groove-Kracher "Lights Out" vom letzten regulären Album "Testify" (2006) mit oberlässigen Gitarren-Lines. Der andere unveröffentliche Track der Compilation, der Laid back-Rocker "Here We Go", stammt ebenfalls aus den Sessions zu "Testify". Sonny verschleppt hier seine Vocals ziemlich cool.

Abschließend lässt sich sagen, dass die 1992 in San Diego, Kalifornien gegründete Truppe erstens ihren Glauben nicht wie eine Monstranz vor sich herträgt, sondern einfach zu ihm steht, und zweitens von tiefer gestimmten Groove-Riffs und effektiven Refrains tatsächlich was versteht. Weshalb diese Greatest Hits - wie viele andere Compilations - im November erscheint, muss wohl keinem erklärt werden.

Trackliste

  1. 1. Southtown
  2. 2. Boom
  3. 3. Going In Blind
  4. 4. Roots In Stereo
  5. 5. Alive
  6. 6. Youth Of The Nation
  7. 7. Sleeping Awake
  8. 8. Rock The Party (Off The Hook)
  9. 9. Lights Out
  10. 10. Goodbye For Now
  11. 11. Execute The Sounds
  12. 12. Will You
  13. 13. Truly Amazing
  14. 14. Satellite
  15. 15. Set Your Eyes To Zion
  16. 16. Here We Go
  17. 17. If It Wasn't For You

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