laut.de-Biographie
Park Hye Jin
Wenn man kein Netzwerk hat, dann ist aller Anfang schwer. 2018 setzt sich eine junge Sängerin, Rapperin und Produzentin in den Kopf, dass sie in Itaewon, dem hippen Viertel von Seoul, in die dort sehr prominente Electro-Kultur einsteigen will. Aber natürlich bleibt diese Tür erst einmal fest verschlossen, wenn man nicht die richtigen Ärsche küsst. Park Hye Jin bleibt trotzdem hartnäckig: Bis zu den Enden der Nacht hängt sie herum, hilft bei allem aus, bei dem man aushelfen kann und der Club Pistil bietet ihr am Ende doch einen DJ-Platz an.
Von da an profiliert sie sich als Musikerin so richtig. Weil Hartnäckigkeit eben ein hohes Gut ist: Sie arbeitet an ihrem Handwerk und veröffentlicht ihre erste EP "If U Want It ein Jahr später, 2019. Das Ding bekommt sofort Aufmerksamkeit von der Fachpresse, weil es offensichtlich einfach gut ist. Es ist die Sorte verträumter Electro, den man sich in jedem Club wünscht, aufgepeppt von Hye Jins apathischen Deadpan-Raps und ihrer hypnotischen Ausstrahlung als MC.
Bandcamp ist ein Fan, Pitchfork, Vice und viele andere Magazine bekommen Wind vom Projekt – und schnell ist sie eine angesagte Performerin, die die ganze Welt bereist. Sie zieht in kurzer Zeit erst nach Melbourne, später nach London und schließlich nach Los Angeles, während sie gleichzeitig an vielen Stationen mit ihrem DJ-Set tourt und ihre zweite EP "How Can I" veröffentlicht.
Sie ist an diesem Punkt schon ein kleiner, verdienter Darling der Blogger-Sphäre: Ihr Sound bleibt sich konsequent treu und die Energie ist durch die Bank einzigartig und ansteckend. 2021 veröffentlicht sie nach einem Lockdown in Los Angeles ihr Debütalbum "Before I Die", das die bis dahin ausgereifteste Iteration ihres Sounds darbietet. Es ist koreanischer House, aufgepeppt mit Fernweh-Erfahrung aus der ganzen Welt – und eine Electro-Textur, die man sonst von niemandem in dieser Form bekommt.
