laut.de-Biographie
Patrick Manzecchi
"Er scheint mit Drums auf die Welt gekommen zu sein, so eins ist er mit ihnen, so vielfältig sind seine Einfälle, so impulsiv seine Klangmalerei", schreibt die Schwäbische Zeitung über ihn.
Die Rede ist von Patrick Manzecchi, dem Sohn des 1979 verstorbenen, italienischen Jazzschlagzeugers Franco Manzecchi. Franco lebte und trommelte in Paris (wo sein Sohn Patrick am 2. Juli 1969 zur Welt kommt) u.a. mit den Jazzeminenzen Bud Powell, Teddy Wilson, Dexter Gordon, Eric Dolphy, Chet Baker, Johnny Griffin, Mal Waldron, Sonny Stitt, Lucky Thompson, Hank Mobley, Tony Scott, Clark Terry, Joe Henderson, Donald Byrd und Barney Kessel.
Patrick Manzecchi tritt mit seiner Begeisterung für swingendes Schlagzeugspiel zwar in die Fußstapfen seines Vaters, hat aber keine Mühe, sich aus dem Schatten des berühmten Seniors zu lösen. Dazu trägt 1977 auch sein Umzug nach Konstanz am Bodensee bei.
Das Städtchen am schwäbischen Meer gehört nicht gerade zu den Metropolen des europäischen Jazzgeschehens, was ihn jedoch nicht daran hindert, von dort aus seiner Passion nachzugehen. "Ich kam als 7-Jähriger nach Konstanz. Nach dem Abitur und dem Zivildienst habe ich mir mehrere Städte angesehen: Köln, Stuttgart, Berlin, München. Nirgendwo hat es mir so richtig gefallen. Die Lebensqualität am Bodensee ist für einen Südländer mit italienischen Roots mehr als beachtlich", erläutert Manzecchi Junior seine Entscheidung.
Dass Konstanz nicht die schlechteste Basis für einen Trommler ist, beweisen seine zahlreichen Kooperationen mit Jazzmusikern, die auf internationalen Bühnen zuhause sind. Allen voran der Schweizer Ausnahmegitarrist Harald Härter (John Zorn, Michael Brecker, Erik Truffaz, Johannes Enders), der immer wieder gerne auf die verlässlichen Dienste des "Most Talented Jazz Drummer in Germany" (Richie Beirach) zurückgreift.
Ein erstes Denkmal setzt sich Manzecchi mit seinem Debütalbum "Ready And Able" (2001), auf dem am Bass der legendäre Jimmy Woode (Ella Fitzgerald, Charlie Parker, Duke Ellington) zu hören ist. Aber auch Cornelius Claudio Kreusch, Joo Kraus, Gregor Hübner, Arthur Blythe, Mark Soskin, Richie Beirach, Jimmy Woode Jr., Harvie Swartz, Allan Praskin, Sandy Patton u.v.a. sind von Manzecchis Trommelspiel begeistert.
Seine Projekte erfreuen sich in Jazzkreisen großer Beliebtheit. Seine Präsenz auf europäischen und asiatischen Bühnen, die zahlreichen Radio- und TV-Auftritte und zahlreiche CDs (als Sideman oder unter eigenem Namen) legen davon ebenso ein repräsentatives Zeugnis ab wie seine im Auftrag des Goethe-Instituts und des Auswärtigen Amtes durchgeführten Tourneen.
In diesem Rahmen entsteht aus einer Rumänien-Konzertreise (2002) das Patrick Manzecchi Quartett, das Ende 2008 "Yoda's Dilemma" veröffentlicht. Andreas Maile (Tenor- und Sopransaxophon), Jürgen Bothner (Tenorsaxophon), Jens Loh (Kontrabass) und Patrick Manzecchi präsentieren darauf ihre Version von zeitgemäßem Modern Jazz, der an die tradierte Jazzgeschichte des 20. Jahrhunderts anknüpft.
Manzecchi fungiert für zahlreiche Labels als verlässlicher Partner, wenn es darum geht, herausragende Studiomusiker für Plattenaufnahmen zu finden. Auf über 20 Veröffentlichungen ist sein Spiel zu bestaunen. "Die einen halten ihn für den besten Bebop-Schlagzeuger Baden-Württembergs, von den anderen wird er zunehmend als kongenialer Partner geschätzt, der stilistische Barrieren aufzubrechen vermag, der der Musik die nötigen Impulse verleiht und der stets nach dem Gruppenklang strebt. Aber mit Sicherheit ist er einer der markantesten Musiker im süddeutschen Raum", schreibt das renommierte Jazzpodium über ihn.
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