laut.de-Biographie
Paul James Berry
Als Gitarrist von Rose Of Avalanche schnuppert Paul James Berry zwischen 1986 und 1992 die Luft des Erfolgs: Mit der Band veröffentlicht er drei Alben, ist in Europa als Headliner unterwegs und eröffnet Konzerte für David Bowie, Nico oder The Mission. Dann beschließt er, solo weiterzumachen – und muss noch mal von vorne anfangen.
"Ich hoffte, auf das Interesse von ein paar der alten Rose Of Avalanche-Fans zu stoßen. Das gelang mir aber nicht, hauptsächlich, weil ich nicht fähig war, mich zu promoten. Meistens hatte niemand eine Ahnung, wer zum Teufel Paul James Berry war" erzählt er über die ersten Jahren danach, in denen er sich mit Auftritten in Pubs und "every shithole I could find" über Wasser hält.
Schließlich beschließt er, seine Koffer zu packen, und reist kreuz und quer durch Europa, bevor er in Berlin landet. Mit der Unterstützung eines Freundes gelingt es ihm, immer wieder einen Auftritt in einem Vorprogramm zu ergattern. "Es gab nur selten Geld dafür, aber ich hatte das Gefühl, etwas Wichtiges zu tun – vielleicht nicht für die Welt, aber wenigstens für mich selbst". Immerhin spielt er als Opener für Calexico, Caspar Brötzmann, Giant Sand, Penelope Houston oder Vic Chesnutt.
1996 begibt sich der in Leeds Geborene nach London, um sein erstes Album aufzunehmen. Mit Gelegenheitsjobs verdient er sich das Geld zusammen, um ins Studio zu gehen. Das selbst aufgenommene und produzierte Ergebnis, "Paul James Berry", schafft es zwar nicht in den Vertrieb, verkauft sich bei seinen Konzerten aber ganz gut und lenkt etwas Aufmerksamkeit auf ihn. Er kehrt zurück nach Deutschland und schließt einen Vertrag mit dem kleinen Label Supersonic ab.
Berrys zweites Album "Ginnel" erscheint 2000 und stößt auf das Interesse der Medien, die ihn mit Nick Cave, Leonard Cohen, Tindersticks oder Eels vergleichen. Neben seiner Gitarre und Stimme ist diesmal auch eine Band zugange, die das Singer/Songwriter-Material mit Elektronika anreichert. "Ich war auf der Suche nach dem Gleichgewicht zwischen 'natürlichen' und 'gesampleten' Klängen. Ich wollte sie kombinieren, um einen souligen und vibrierenden Sound zu erreichen", erklärt er den Schritt im Nachhinein.
"Nations", das 2004 erscheint, verzichtet dagegen weitgehend auf Nachbearbeitungen und lehnt sich wieder mehr an die Traditionen des Genres an. Anschließend zieht sich Berry zurück. 2006 kündigt er auf seiner Webseite an, an einem neuen Album zu arbeiten.
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