laut.de-Kritik
Leichte Melodien, unaufgeregter Gesang, minimalistisches Arrangement.
Review von Sven KabelitzWie verwirrt Menschen sind, wenn ein Satz anders endet als Schnitzel. Schnitzel? Mit seiner neuem Album "Bound Of Glory" ist Peasant zum Label Schnitzel Records Ltd. (London) gewechselt. Das Logo der Plattenfirma schmückt eine Hand, die eine Zitrone ausquetscht. Also, kein Wunder, dass bei den ersten Minuten der Platte das Wasser im Mund zusammenläuft. Sicherlich nicht das schlechteste, was über eine Neuveröffentlichung zu berichten ist.
Zu der panierten Köstlichkeit bekommt man muckeligen, nicht sonderlich innovativen, Folk-Pop gereicht, geradeaus vorgetragen. Zwischen Damien DeRose, Sänger und Songwriter hinter Peasant und seinen Zuhörern passt kein Blatt und erst recht kein Schnit ... ach, lassen wir das.
Gleich zu Beginn stimmt der Titeltsong "Bound For Glory" perfekt auf das kommende ein. Leichte Melodie, unaufgeregter Gesang, minimalistisches Arrangement. "Don't Worry", singt DeRose, beruhigend wie ein Mantra.
In "The Flask" maschiert Peasant über rollende Gitarrenakkorde voran, stürzt sich vom Eifelturm. "I fell off the eiffel tower". Bei "Gone Far Lost" fällt die letzte Gegenwehr und der Griff zum Lieblingsteddy erfolgt wie von selbst. Knuddelattacke. Tubby-Schmusen.
Den intimsten Momenten in "Doesn't Mean" steht mit "Pretty Good" fast schon so etwas wie ein halber Rocker entgegen. "Bound For Glory" wird von einem musikalischen Optimismus getragen, der dem beginnenden Frühling 2012 gut steht. Eine sympathische kleine Platte, die auch nie mehr sein möchte.
1 Kommentar
Mein Lieblingsschnitzel gibt es übrigens in Neu-Isenburg in Freddys Kartoffelstubb. Engwaadschnitzel mit Blattspinat, Knobi, Käse überbacken, Pommes und Salat.