laut.de-Biographie
Peter Case
Auch wenn der Bekanntheitsgrad des amerikanischen Singer/Songwriters Peter Case sich hierzulande in Grenzen hält, er blickt auf ein umtriebiges Leben zurück. Während seiner langen Karriere als Musiker versucht er sich an unterschiedlichen Stilen, New Wave ist ihm ebenso wenig fremd wie Punk, Folkrock oder Akustikfolk, dem er sich als Soloartist widmet.
Das Licht der Welt erblickt Peter Case am 5. April 1954 in Buffalo, New York, wo er sich als Teenager in diversen Rockbands versucht und vom Leben in den Bars angetan ist.
Musikalisch beeinflusst ist er von den aufstrebenden jungen Männern seiner Zeit; Elvis Presley und den Beatles. Zudem beeindruckt ihn der Folk und Blues eines Mississippi John Hurt, Leadbelly und Woody Guthrie und später Bob Dylan, Bert Jansch und Nick Drake.
Als Fünfzehnjähriger verlässt er die Schule (holt aber später seinen Highschoolabschluss nach), reist umher und hält sich ab 1973 in San Francisco auf, wo er sich als Straßenmusiker verdingt und auch mal mit dem Beat-Poeten Allen Ginsberg abhängt. Von dieser Zeit berichtet die filmische Dokumentation "Nightshift", gedreht von Bert Dievert, die die lokale Musikszene durchleuchtet und Case als einen der Protagonisten präsentiert.
1976 schließt er sich als Bassist mit Jack Lee und Paul Collins zusammen, um die frühe New Wave- und Punkband The Nerves zu gründen. Die im gleichen Jahr erscheinende Single "Hanging On The Telephone" wird später auch von Blondie intoniert und aufgenommen.
1978 lösen sich The Nerves auf, Peter Case zieht nach Los Angeles, wo er 1980 die Power-Popband The Plimsouls ins Leben ruft, die in der lokalen Clubszene für Aufsehen sorgt.
Sie veröffentlichen den Longplayer "Everywhere At Once", der den College-Radio-Hit "A Million Miles Away" beinhaltet, aber dennoch ein kommerzieller Misserfolg wird.
1984 löst Case The Plimsouls auf, entdeckt das Christentum und die Innerlichkeit und beginnt sein Potenzial als Soloartist zu entfalten.
Eines Nachts erlebt er einen Auftritt der Sängerin und Gitarristin Victoria Williams in einem Restaurant, lernt sie kennen und lieben und gründet mit ihr die Incredible Strung Out Band. 1984 heiraten die beiden, lassen sich fünf Jahre später aber wieder scheiden.
1986 veröffentlicht er sein erstes Solowerk "Peter Case" auf Geffen Records. Das traditionelle Folkalbum wird von T-Bone Burnett produziert, der neben Victoria Williams auch einige Songs beisteuert. Zu dieser Zeit stellt er das Album im Vorprogramm von Jackson Browne dem Publikum vor.
Sein zweites Album mit dem grandiosen Titel "The Man With The Blue Post-Modern Fragmented Neo-Traditionalist Guitar" erscheint 1989 unter Mitwirkung von Ry Cooder, David Lindley, Jim Keltner und Los Lobos' David Hidalgo.
In einem Rolling Stone-Interview würdigt zu jener Zeit The Boss Bruce Springsteen Case als den Songwriter, der den größten Einfluss auf ihn ausübt.
Diesem akustischen Album folgt 1992 "Six-Pack Of Love", dass sich wieder mehr rockorientiert zeigt und an seine musikalischen Wurzeln erinnert. Auf seinem eigenen Label Travelin' Light veröffentlicht Case 1993 ein Livealbum mit Coverversionen, "Sings Like Hell", ehe Vanguard Records ihm einen Vertrag anbietet, den er gerne unterzeichnet. Auf diesem Label erscheint 1995 "Torn Again".
1996 finden The Plimsouls für einige Konzerte und Session-Aufnahmen wieder zusammen, woraus "Kool Trash" (1998) resultiert. Dennoch tourt Case auch weiterhin alleine und nimmt Platten als Solokünstler auf.
Zwischen den beiden Veröffentlichungen "Full Service No Wating" (1997) und "Flying Saucer Blues" (2000) kuratiert er ein musikalisches Programm für das Getty Museum in Los Angeles und spielt mit dem Beatles Produzenten Sir George Martin Beatles-Songs im Hollywood Bowl.
2001 stellt er die Compilation "Avalon Blues" (Vanguard) zusammen, ein Tribut-Album an seinen Helden Mississippi John Hurt, auf dem Beiträge von Steve Earle, Victoria Williams und Dave Alvin zu hören sind. Dieses Werk erhält eine Nominierung in der Kategorie "Best Traditional Folk". Zudem veröffentlicht in diesem Jahr "Thank You St. Jude", das seine frühen Songs in akustischen Arrangements und mit Geigenbegleitung präsentiert.
2002 veröffentlicht Case sein neuntes Soloalbum "Beeline", das seinen Folkrockstil mit neuen Rhythmen und verändertem Gitarrensound kombiniert.
In dem Jubiläumsjahr 2004 feiert Peter Case seine 20 Jahre andauernde Karriere als Solokünstler mit dem Album "Who's Gonna Go Your Crooked Mile", das neben einiger seiner besten Songs auch mit drei neuen Liedern aufwartet.
2006 veröffentlicht die Non-Profit-Organisation Hungry For Music eine drei CDs umfassende Compilation mit Liedern von Case, vorgetragen von Musikern wie John Prine, Susan Cowsill und vielen anderen.
2007 erscheint schließlich das akustische Folkalbum "Let Us Now Praise Sleepy John" auf Yep Roc Records, zu dem ihn der Bluessänger Sleepy John Estes inspiriert hat.
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