Porträt

laut.de-Biographie

Phantom/Ghost

Sie wollen mysteriös und nicht greifbar sein. Selbst im Namen verschmelzen die Grenzen des Fassbaren: Ein Phantom und ein Geist repräsentieren die Band. Wer kennt da schon den genauen Unterschied?

Phantom/Ghost - Pardon My English
Phantom/Ghost Pardon My English
Zwischen Kinderlied und Schauerromantik.
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Ein Blick auf die Namen der Mitglieder macht das Versteckspiel aber beinahe unmöglich. Wenn zwei Helden des Hamburger Musikschaffens, in Persona Dirk von Lowtzow (seines Zeichens Sänger, Gitarrist und Hauptsongwriter bei Tocotronic) und Thies Mynther (Musiker bei Stella und den aufgelösten Superpunk und unter anderem Chicks On Speed-Produzent), gemeinsame Sache machen, bleibt das natürlich nicht lange unter der Hand.

Gegründet wurde Phantom/Ghost, wie es sich für Musiker gehört, an einer Hotelbar. Aus der eigentlichen Verabredung, gemeinsam John Cale-Songs zu spielen, entwickelt sich ein eigenständiges elektronisches Projekt zwischen Literatur, Kunst und Musik. Tief melancholisch singt von Lowtzow märchenhafte Texte zu verspielten und liebenswerten Beats seines Kollegen.

Nach etlichen Spekulationen gibt es im März 2001 ein erstes Lebenszeichen von Phantom/Ghost: Auf dem "Ladomat 100"-Sampler erscheint ihr erster Song. Ein halbes Jahr später kommt das Debütalbum in die Läden. Die Begeisterung ist sowohl unter Indierockern als auch unter elektronisch Orientierten groß. Denn Phantom/Ghost bieten mehr als Musik.

Lowtzow und Mynther inszenieren ihr Schaffen im großen Stil. Nicht selten liegt der Blick genauso fest auf ihrem Erscheinen und ihren Videos (die nicht gerade unwesentlich vom Schaffen des Regisseurs Dario Argento inspiriert sind) wie auf ihrem musikalischen Werk. Seit "To Damascus" entsteht aus dem flüchtigen Projekt zwischen Nacht und Tag endgültig eine eigenständige Band.

Auf "Three" entfernt sich diese von ihren elektronischen Wurzeln. Eine Lagerfeuer-Platte ist es geworden, unheimlich und gleichzeitig anziehend. Mit "Thrown Out Of Drama School" und "Pardon My English" reduzieren sie ihren Sound weiter, bis fast nur Klavier und Stimme übrigbleiben.

Auch der trennende Schrägstrich im Namen fällt schließlich weg. Geblieben ist die Zurschaustellung als eine Art künstlerisches Varieté-Duo. Besonders bei Live-Auftritten funktioniert das: Das perfekt inszenierte Pathos scheint immer kurz davor zu sein, ins Lächerliche zu kippen.

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