laut.de-Kritik
Schweiß auf die Stirn und Kondenswasser von der Decke.
Review von Martina SchmidErst mal Kompliment für das hochamüsante Artwork der CD. Wenn das nicht cheesy ist: Die drei britischen House-Koryphäen lässig posierend vor einer beleuchteten Skyline, im Vordergrund schnelle Autos abgebildet. Fehlt nur noch, dass Delphine durchs Bild springen. Aber gut, zum Wesentlichen.
Phats & Small sind gleichermaßen bekannt für gut funktionierende Club-Hits wie für Chartstürmer. So gesehen ist ihr neuester Streich gewiss keine Enttäuschung. Potentielle Must-Haves für House-DJs oder Viva-VJs birgt der Longplayer allemal. Der Titeltrack "This Time Around" ist mit seinen warmen Soulvocals zum Beispiel so einer, genauso "Clouds": schöner und sonniger Vocalhouse wird uns da aufgetischt. Kleine Pop-Hymnen verstecken sich außerdem hinter "All Night Long" und "Change"- auch wenn man manchmal nicht schlecht daran getan hätte, mit den Vocodern zu sparen. "Disco Lady" ist auch so ein Fall, wo weniger vielleicht mehr gewesen wäre.
Neben gefälligen bis allzu glatten Songs machen Phats & Small mit "Respect The Cock" (ähem) aber auch einen Club-Anspruch geltend. Die wummernden Bässe in Kombination mit den schnellen Percussions dürften auch einem versierten Publikum den Schweiß auf die Stirn und das Kondenswasser von der Decke treiben. Respect this Track.
Aus dem erwarteten Rahmen fällt "Baby I'm A Technoboy" zwar nicht unbedingt, aber die Big Beats bringen eine angenehme Abwechslung, wenn einem gerade mal wieder das Wort Einheitsbrei auf der Zunge läge. Herrlichen Chillout Flair bringt danach "Wait Until Tomorrow", das Stück lass ich mir an einem lauen Sommerabend auf meiner Terrasse mit Meerblick gerne gefallen.
Phats & Small erfüllen auf "This Time Around" souverän die an sie gestellten Erwartungen, für Überraschungen hat es aber auch dieses Mal nicht gereicht. Anyway: Ibiza is calling...
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