Porträt

laut.de-Biographie

Phil Campbell

Der berufliche Werdegang des Gitarristen lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Motörhead. Neben Lemmy Kilmister war er das Mitglied, das am längsten in der Band spielte.

1961 kommt Philip Anthony Campbell in der walisischen Ortschaft Pontypridd zur Welt, aus der auch ein weiterer weltbekannter Musiker stammt: Tom Jones. Pop ist jedoch nicht Campbells Sache, er steht eher auf Jimi Hendrix, Black Sabbath oder Led Zeppelin, denen er schon mit zehn auf der Gitarre nacheifert.

Bereits früh entscheidet er sich für eine Karriere als professioneller Musiker. 1979 gründet er die Heavy Metal-Band Persian Risk, dennoch ist er ein ziemlicher Nobody, als er 1984 als bei Motörhead vorspricht, die auf der Suche nach einem neuen Gitarristen sind. Lemmy ist so von seinem Zusammenspiel mit dem weiteren Kandidaten Michael "Würzel" Burston angetan, dass er kurzerhand beide anheuert.

Die erfolgreichen Jahre sind erst mal vorbei, die Band veröffentlicht aber weiterhin regelmäßig Alben und geht jedes Jahr auf Tour. 1992 steigt Mikkey Dee als Schlagzeuger ein, 1995 Würzel aus, womit die Band zu einem Trio wird. Die Arbeitsaufteilung ist klar: Lemmy kümmert sich um die Presse und die Texte, Dee und Campbell im Studio um die Tracks. Typischerweise beginnt Lemmys Arbeit, wenn die anderen zwei schon fertig sind.

Mit Kultstatus behaftet, werden Motörhead im neuen Jahrtausend auch kommerziell wieder erfolgreicher. 2005 erhalten sie einen Grammy (ironischerweise nicht für ein eigenes Stück, sondern für ihre Coverversion von Metallicas "Whiplash"), außerdem treten sie fast jährlich in Wacken auf.

Ihre letzte Tour 2015 steht im Zeichen von Lemmys nahendem Tod. Auch Campbell ist gesundheitlich angeschlagen, so dass er an Lemmys Beerdigung im Januar 2016 nicht teilnimmt. So ist es Dee, der das Ende der Band verkündet.

Bereits im Februar 2016 arbeitet Campbell an einem Soloalbum mit Slipknot-Drummer Chris Fehn. Offenbar überlegt er es sich anders, denn er holt wieder die Mitglieder einer Begleitband ins Boot, mit der er 2015 auf Tour gegangen war, damals noch als Phil Campbell's All Starr Band. Die neue Bezeichnung Phil Campbell and the Bastard Sons kommt der Sache schon näher, handelt es sich bei den weiteren Mitglieder um seine drei Söhne plus Sänger Neil Starr. Im November 2016 veröffentlichen sie eine EP, 2017 spielen sie in Wacken und im Vorprogramm von Guns N' Roses.

Im Januar 2018 erscheint bei Nuclear Blast schließlich ihr Debütalbum "The Age Of Absurdity", das sie europaweit in kleinen Clubs vorstellen. Nach Campbells Solodebüt "Old Lions Still Roar" folgt im September 2023 mit "Kings Of The Asylum" ein weiteres Album von Phil und seinen bastard sons.

Alben

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