laut.de-Biographie
Problem
Nach der goldenen Gangsta-Generation um Snoop und Ice Cube muss sich The Game an der Westküste Mitte der 2000er Jahre fühlen wie Michael Ballack: der einzige LA-Superstar im Rap-Game weit und breit.
Ähnlich wie der Aufstieg des DFB-Teams verläuft um 2010 die Zurückeroberung der Spitzenposition: Neben dem Aushängeschild Kendrick Lamar festigen talentierte Rapper wie Nipsey Hussle, Dom Kennedy oder Schoolboy Q in den Anfangsjahren des Jahrzehnts ihren Platz an der kalifornischen Sonne. Im erweiterten Kreise nach seiner G-Funk-Hymne "Like Whaat" im Sommer 2013 mit dabei: Jason Martin aka Problem.
"Mein ältester Freund sagte immer: 'Du stellst deine Gegner vor Probleme, kleiner Mann. Daher nenne ich dich ab jetzt Problem.' Und dabei blieb es", erzählt der in Deutschland geborene und in Compton aufgewachsene Rapper, Sprüher, Produzent, Toningenieur und Vater. Seine Einflüsse, die ihn zur Musik brachten, liefern so unterschiedliche Künstler wie Eminem, Isley Brothers, Prince, The Temptations oder DJ Quik.
Seinen Einstieg ins Rap-Business feiert der junge Jason zwar in einer illustren Runde, jedoch im Hintergrund. Er verfasst für seinen Kumpel und Beatschmied Terrace Martin dessen Part auf "Be Thankful" von Snoop Doggs Sampler "The Big Squeeze". Der Legende nach feiern gestandene Künstler wie Talib Kweli die Reime. Snoop Dogg war so begeistert, dass er Problem drei Songs auf "Ego Trippen" aus dem Jahr 2008 schreiben lässt.
Selbst rappt Problem als Gast mit den Westcoast-Kollegen Daz, Kurupt, Snoop Dogg und DJ Quik, von denen es ihm der Dogg Pounder am meisten angetan hat. "Er gibt einen Scheiß auf alles. Er befreit sich von allem, wenn er Musik macht."
Nach einem kurzen Intermezzo mit Universal Records baut er zusammen mit Homies und Verwandten die Diamond Lane Music Group auf und beginnt 2011, im florierenden Mixtape-Markt mitzumischen. Bis 2013 veröffentlicht er sieben Free-Downloads, die seine Marke als Gangsta-Rapper von der Westcoast festigen.
Einziger Hemmschuh: sein eigener Anspruch. "Ich bin kein Lyricist, ich mache einfach Musik und habe Spaß." In Zeiten eines Kendrick Lamar sitzt man damit natürlich in der zweiten Reihe wie Wetten Dass..?-Zuschauer. Doch Problem nimmt die Problematik gelassen: "So this here is the separation / I'm the motherfuckin' man and the speculation / Whaaat / You came to lose, I came to win / They say it's Kendrick, shit, I gotta go with him."