laut.de-Kritik
Diese Maschine braucht eine Generalüberholung.
Review von Franz MauererAuf den ersten Blick sticht auf "Paradise" eine Auffälligkeit ins Auge: Die Featurepartner von Purple Disco Machine sind sehr bunt. Der Dresdener sammelt höchst respektable Namen wie Metronomy und Roosevelt, über in Ordnung gehende Typen wie Chromeo und Dabeull hin zu Quatschkameraden wie Friedrich Liechtenstein. Das Ergebnis fällt aber kaum unterschiedlich aus, sondern ist nerviger, überproduzierter Dance, der für die Kirmes zu wenig schrill und für den Club viel zu cheesy ist. Fürs Autozufahren zu wenig Drive, für die Kopfhörer zu wenig Groove. Vielleicht als Hintergrundmusik für Idioten, die am Strand Musik hören?
Tino Piontek hat als Produzent wie als DJ und Remixer nicht zu verleugnende Erfolge eingeheimst in den letzten Jahren. Jeder in den USA auch nur peripher bekannte Elektro-Artist aus Deutschland hätte meiner Meinung nach ein Bundesverdienstkreuz verdient, aber blutleerer als "Beat Of Your Heart" mit der Isländerin Ásdís oder "Substitution" wird Bubblegum-Pop nicht mehr. Und dass Joe Mount "W.T.P." tatsächlich als Endprodukt gehört haben soll, ist kaum fassbar. So billig und effektheischend ergibt sich dieses löschpapierdünne Träckchen, will unbedingt gefallen und cool sein.
"Dirty Pleasures" ist genau das leider nicht, sondern zu glatt, um noch als Latex durchzugehen. Dann biegt der "Honey Boy" um die Ecke, an dem Nile Rodgers mitgewirkt haben soll. Ganz taufrisch ist der ja auch nicht mehr, vielleicht konnte er den völlig beliebigen Track aber noch im Kopf behalten, mir gelang es nicht, was auch für "Higher Ground" mit dem so oft tollen Roosevelt und "Heartbreaker" mit Chromeo gilt. Hat mit dem gleichnamigen Metronomy-Hit jedenfalls nichts gemein, Malen nach Zahlen ist das. Würde mir jemand sagen: Eine KI hat das gemacht, ich würde eifrig beipflichten und besserwisserisch - aber vielleicht nicht ganz so schlimm wie der Liechtenstein auf dem üblen "Die Maschine" - über die Seelenlosigkeit von LLMs schimpfen.
"Paradisco" wäre gute Hintergrundmusik für eine Tetris-Neuauflage für die nächste Switch. Der Titeltrack bringt ein wenig Verheißung mit sich, hat PDM mit seine erfolgreichsten Songs doch mit der hier vertretenen Sophie von Sophie And The Giants verbucht. Das wird dieses Mal nicht so sein, denn auch wenn die Sheffielderin sich alle Mühe gibt, ist der unterliegende Beat zu beliebig, um ihrer angenehmen Indie-Röhre eine brauchbare Grundlage zu liefern. In "Bad Company" fühlte ich mich schon die ganze Zeit, und da macht das Lied keine Ausnahme; kommt zu Beginn etwas bemühte Dynamik auf, wird diese durch den schematischen Aufbau wieder zerstört.
Yung Bae drückt "Contact" ein Stück weit seinen Stempel auf, und so fühlt sich der Song zumindest wie professionelle Musik an. Gut ist er trotzdem nicht, der Song weiß spätestens zur Hälfte schlicht nicht, wohin mit sich. Eine Aneinanderreihung von Soundeffekten. Der MORGAN geht es wie mir, "Can't Stop Loving You", nur bekommt sie dazu sogar eine brauchbare Bassline. Wohlweislich drängt die Dame sich nach vorne, übernimmt den Track und schafft so das Albumhighlight. Das gelingt Conor Mason auf "Something On My Mind" nicht ganz, und auch zusammen mit Duke Dumont erzeugt Piotek leider nur generische Unterstandardware.
Lange nichts gehört von The Magician, der zumindest vor zehn Jahren mal zauberhaft erfolgreich war. "All My Life" ist denn auch der einzige Song, zu dem Teile meiner Extremitäten sich bewegen wollten. Ein harmloser, guter Stream of Counsciousness-Tracks; hier ist das Fließen mal nicht vorbei, sondern auf einer Wellenlänge mit dem Hörer. Laid-back ohne windelweich zu sein und mit einem dankbaren Refrain könnte aus der Nummer sogar ein Spätsommerhitlein werden.
5 Kommentare mit 29 Antworten
Wusste gar nicht, dass das ein Deutscher ist.
Im Nachhinein hätte ich es mir bei der belanglosen Musik aber natürlich denken können.
Was nicht bedeutet, dass es gerade im Electro-Bereich nicht auch ziemlich gute Acts aus Deutschland gibt – im Gegenteil, da muss man sich international kein bisschen verstecken.
Es ist nur so, dass aus irgendwelchen Gründen immer nur die Robin Schulzes und Purple Disco Machines nach oben gespült werden.
Robin Schulz und Purple Disco Machine in einem Satz. Aua. Nein, das tut weh. Echt.
Die beiden könnten hinsichtlich Motivation, Inspiration, Stil, Können und Qualität des Outputs kaum weiter voneinander entfernt sein. Die (zumindest bei PDM auch nicht immer gegebene) Radiotauglichkeit ist die einzige Gemeinsamkeit. Und über das "Nach-oben-Spülen" der Musik von Purple Disco Machine bin ich äußerst glücklich.
Hypnotized ist das einzige Lied was ich von PDM kenne, aber das war so ziemlich das einzige Lied aus 2020 über das ich mich gefreut habe wenn es irgendwo lief.
Also bitte… PDM ist ein vollkommen talentfreier Möchtegern, der sich bereits erfolglos an Nu Disco, Disco House und Synthwave vergangen hatte und jetzt auch noch den Mainstream Pop in die Untiefen der Belanglosigkeit ziehen will. Robin Schulz 1:1 das gleiche mit Techno und House, nur dass Schulz wenigstens ein Gespür für außergewöhnliche Samples hat.
Gegen die beiden ist Schiller ein Experimentalmusik-Genie.
Ich fand den Vorgänger ja unterhaltsam, s.u. Das aktuelle Album reißt natürlich keine Bäume aus, es trifft aber ganz okay mein schlichtes Interesse an einem oberflächlichen, meinetwegen auch belanglosen Pop-Elektro-Tralala. Robin Schulz funktioniert für mich dagegen überhaupt nicht.
Dem Vorgänger hätte ich 4/5 gegeben, also dem hier wohlwollende 3/5. Würde ich mir durchaus an einem (menschenleeren) Strand anhören wollen...
Der Vorgänger Exotica beinhaltet ein paar schön seichte Pop-Perlen wie Hypnotized, Dopamine und Fireworks (in der langen Albumvariante kam In the Dark hinzu). Das waren meine ich auch die treffend ausgewählten Singles. Die Vorab-Singles zum aktuellen Werk lassen Schlimmes befürchten. Schade.
Vor allem hatte "Exotica" ein bisschen zu bemühte Daft-Punk-Imitationen als Füllmaterial, die mich zwar nicht zur Skip-Taste drängen, aber auch nicht meine volle Aufmerksamkeit halten. Das bleibt hier zum Glück aus. "Beat Of Your Heart" sticht sämtliche genannten Songs locker aus, mir ist nicht ganz klar, wie man da eine Verschlechterung hören will...
Und da ist sie auch schon, die nächste 1/5-Wertung, der ich absolut nicht beipflichten kann. Ich habe das Album noch nicht durchgehört, aber am Vorgänger hatte ich helle Freude. "Honey Boy" gehört definitiv zu meinen absoluten Lieblingssongs dieses Jahres, und "Beat Of Your Heart" ist noch besser, absolut großartig. Von den Sounds über das Arrangement bis zum fantastischen Gesang genau so, wie ich Popmusik haben will. "Die Maschine" wiederum habe ich zuerst live gehört, gefällt mir ebenfalls sehr gut. "Paradise" wiederholt halt, was "Hypnotized" und "In The Dark" so hübsch gemacht hat, profitiert dabei aber definitiv auch vom Gesang. "Substitution" mit seiner Alphaville-Interpolation und "Bad Company", welches sich ebenfalls eines anderen Songs bedient, machen mir ebenso Freude. Was man generell über seine Musik sagen kann: Die macht mich zuverlässig glücklich. Was schlechte Musik eher selten tut, die macht mich aggressiv. Ist eine Allergie bei mir. Dieses Album wird definitiv gekauft, ich weiß, dass ich hier nichts mehr schlecht finden werde. 4/5, allein schon wegen "Beat Of Your Heart". Absolut meisterhaft, der Song.
Ok, cool.
Ja, ein Kommentar halt. Der kommentiert. In einem Kommentarbereich. Voll cool. Kann man machen, oder?
Doch nicht hier, Alter.
Ach so! Na dann, ich verspreche, nicht daraus zu lernen!
Das ist dann ja schon mal ein Ansatz.
@KWTS
Mach dir nichts draus, die selbsternannte laut.de Forenelite (ein Haufen kleiner Versager, die wahrscheinlich noch bei Mami wohnen) reagiert immer allergisch, wenn hier mal tatsächlich ernsthaft Musik kommentiert wird. Hauptsächlich werden nur Rezensionen kommentiert, deren Musik man eh scheiße findet und nicht hört, oder es wird wahlweise aufeinander eingeschlagen bzw auf Leute, die nicht zu dieser Elite gehören.
Dass hier sinnvoll kommentiert wurde, ist schon über 10 Jahre her.
Die laut.de Redaktion interessiert sich sowieso nicht mehr für den Kommentarbereich.
@HeyPig
Gut, als ich hier angefangen habe, zu kommentieren, hätte die in Klammer gesetzte Beschreibung, hinsichtlich Geschlecht vielleicht abgeändert, auch auf mich gepasst. Mittlerweile trifft immerhin nur noch die erste Hälfte zu.
Ich mach mir hier ja auch meine Späße, wie etwa halbironisch eine ganz ordentliche K-Pop-EP mit einem Julia-Holter-Album zu vergleichen, aber ansonsten ist Musik ein Thema, dass mir einfach zu lieb ist für Trolls oder snobistische Verbalonanie. Wenn ich Musik auch abseits von Geschmacksfragen widerlich finde, weiß ich selber nicht, was ich da Sinnvolles äußern soll, da kommt, wenn überhaupt, der übliche Stumpfsinn raus, den es meiner Meinung nach auch verdient. Und das sei auch sonst allen zugestanden. Aber dafür muss man sich das auch anhören, und das will ich seit einer Weile nicht mehr, deswegen kommentiere ich hauptsächlich Musik, die ich selbst höre und kaufe, wie das aktuelle, wirklich tolle Album von Billie Eilish oder "Fossora" von Björk, die beide am Erscheinungstag von mir als Sondereditionen erworben wurden. Dazu habe ich dann wenigstens etwas zu schreiben...
Was HeyPig schrieb war ein Sanchismus, eine Portion Copy-Pasta.
"Hauptsächlich werden nur Rezensionen kommentiert, deren Musik man eh scheiße findet und nicht hört, oder es wird wahlweise aufeinander eingeschlagen bzw auf Leute, die nicht zu dieser Elite gehören."
Zum Beispiel auf das arme Wiesel. Es würde nähmlich gerne zu dieser sagenhaften Elite gehören
@CAPSLOCKFTW
I know. Ich lese hier weitaus mehr mit, als ich schreibe. Allerdings mag ichs auch, der erwartbaren Reaktionsanzahl auf eine 1/5 zuzuarbeiten.
"Es würde nähmlich gerne zu dieser sagenhaften Elite gehören "
Das wird nicht passieren. Aber davon zu träumen wird die Enttäuschung lindern
Dieser Kommentar wurde vor einem Monat durch den Autor entfernt.
Um das vorweg zu nehmen und für's Protokoll. Das hier ist laut, Hollywood ist es definitiv nicht - entsprechend steht am Ende dieses Traums auch keine Last Minute Wohlfühlauflösung al a (sers, speedi ) "Zum wahren Teil dieser Elite wurde er letztlich erst genau durch jene nervigen und zahllosen Fellwechse... ähm, Inkarnationen außerhalb der Saison, zu denen ihn dieser jede Nacht wiederkehrende Traum und daher im Alltag unerschütterlich gewordener Glaube daran, irgendwann mit einer dieser alle bereits nach bedrückend kurzer Nutzungsdauer gar nichts mehr außer 100% altbekanntem Weazle News Content beinhaltenden Inkarnationen selbst zum Teil dieser Elite zu gehören, überhaupt erst motiviert hatte."
Denn wir mögen unterschiedliche Rechenwege dorthin haben, aber dennoch vermutlich gerade nahezu alle eine tendenziell ähnlich schwindelerregend hohe Prozentzahl als Wahrscheinlichkeitsschätzung im Kopf, dass du mindestens die nächsten 2-3 Jahre ziemlich exakt so hier weiter milde bis maximal mäßig dilettieren wirst wie die vergangenen.
tl.dr: "Bring me simple men. I like simple men". - aus dem namensstiftenden und ebenso benannten Song von Timber Timbre auf ihrem 2014er-Albung "Hot Dreams", um mal auf Schwingis Ausgangseinlassung hinsichtlich der lindernden bis heilsamen Wirkung gut gepflegter Träume abzuschließen.
"Das wird nicht passieren." - schwingster
"bis maximal mäßig dilettieren" - pseudologe
Ihr wisst gar nicht, wie grausam ihr seid.
Eine grausame Elite, ja, das seid ihr
Junge, es gibt halt zwei Gruppen von Menschen, eine kann fehlende Informationen aus der vorhandenen Hälfte eines Datensatzes mit bedingt ab und an sicherlich verblüffend auf einige Menschen wirkender Genauigkeit antizipieren und ob mein Motiv, im oben von dir zitierten Text ein für meine bevorzugte Form der morgendlichen Syntaxathletik so unabdingbares Adjektiv wie bspw. "unterhaltsam" zu Gunsten einer freien Antizipationsgelegenheit desselben an grammatisch und semantisch geeignetster Stelle für den interaktiveren Anteil der geneigten Leserschaft auszusparen, jetzt rein pseudologisch-spontanen Testkonstruktionsgründen geschuldet war oder doch vielleicht auch im Rahmen eines trotz halbstündigen Fußmarschs nach Hause und stundenlangem anschließendem "Vorkatern schlägt Nachkatern!" auf der heimischen Couchlandschaft für mich selbst sich genauso räudig wie zur Zeit meiner Verabschiedung anfühlenden Suffkopps entwickelt worden sein könnte ist ja erstmal vollkommen egal in Fällen, in denen ein solches ggf. mutwillig oder fahrlässig ausgespartes und von Leser*innen entsprechend ad hoc zu antizipierendes Adjektiv nicht rechtzeitig korrekt antizipiert wurde, woraus mit signifikanter Häufigkeit ein solider erster Indikator dafür resultiert, zu welcher der beiden oben beschriebenen Personengruppen ein an dieser Antizipation gescheitertes Individuum am wahrscheinlichsten zuzuordnen ist.
Es gibt 10 Gruppen von Menschen, die einen glauben, 10 wäre hier 2 im Binärsystem, der Rest weiß, dass 10 in jedem Stellenwertsystem genau die Basis und damit beliebig ist.
@Pseudologe
Danke für den Hinweis.
Ich arbeite ja schon seit Jahren daran, aber die Resultate meiner Entscheidungen (basierend auf diesen Denkmustern) sind leider oftmals einfach zu zufriedenstellend, als dass ich eine Weiterentwicklung in diesem Bereich für sinnvoll erachte,
da dies meinen Leidensweg eher erneut fortsetzen würde.
In Anbetracht des Kipppunktes, werde ich aber rechtzeitig reagieren, versprochen.
Es wäre fragwürdig, wenn es auch nur dezent unironisch beim Gedanken an verschiedene Tiers von Nutzern würde. Sowohl die eitle, unnötige Intellektualitätsmasturbation als auch das plumpe, ergötzende Suhlen in Dummheit sind genau das, was laut.de so unerträglich, bzw. wundervoll macht. Da steht niemand über oder unter irgendwem - denn wer wirklich darüber stünde, würde sich gar nicht erst auf diese Community einlassen.
@Ragism
Ich denke, das trifft es ziemlich gut.
Dieser Kommentar wurde vor einem Monat durch den Autor entfernt.
Jeder und alle seine Mudda ist immer Mal wieder mit einem neuen Versuch oder der zeitweiligen psychotisch anmutenden Einbildung eines Auserwählten-Status dabei, den Karren namens Excalibur aus dem Dreck im Zentrum der Arena zu ziehen, ohne für die Zeit seines Spielzugs zu bemerken, dass niemand je den Karren aus dem Dreck ziehen wird und - im Gegenteil - stattdessen sie selbst von einem beträchtlichen Teil des gerade anwesenden Publikums abwechselnd am eigenen Nasenring durch den Dreck der gesamten Manege geschliffen werden.
Alle wissen es und spielen stets brav aufs neue mit, wenn es wieder ihr Zug ist.
Ich denke, das trifft es ziemlich gut.
Wie ein Wiesel im Darm eines Mr. Slave hast du zwei Möglichkeiten. Entweder nagst du dich unter Gewalt durch und riskierst damit eine Sepsis des Systems, oder du folgst den Irrungen und Wirrungen des Darmtrakts, überwindest den einen und anderen Haufen Scheiße der dir in die Quere kommen wird, bis du schließlich am Pylorus ankommst und da ist dann Schluss, also haut diese Metapher nicht wirklich hin, but you get the gist.
Interessant, dass nicht nur mein irgendwo zwischen Authentizität, mehr oder minder wohl-, aber möglichst selten gesetzter Spitzen auch gegen jene, die keine solche aufzeigen, und dem kompensierenden bewussten Anbieten meiner digitalen Präsenz als Zielscheibe für ebensolche wabernder Anspruch als persönliche Existenzberechtigung für dieses Profil nach zwei Kommentaren bereits wieder mehr als erfüllt wurde, sondern der gesamte Schlag derer, die genauso wie ich eine unzweifelhaft zweifelhafte, aber doch zu schöne Freude an der Beteiligung in diesem Forum haben, und wenn sie nur mit den Augen stattfindet, infolge besagter Kommentare auch wieder in den Genuss ganz besonderer Perlen zwischen Stumpf- und Feinsinn kommen darf - zumindest ähnlich interessant wie die Tatsache, dass das hier nur ein Satz ist.
Mensch, ist der lang geraten. Wirklich, sehr interessant.
Was eigentlich noch zur Rezension zu schreiben ist: Inwiefern "Beat Of Your Heart" und "Substitution" als "Bubblegum-Pop" durchgehen sollten, ist mir absolut nicht klar. Für mich ist das so schlüssig, als würde man behaupten, Charlotte Gainsbourg hätte Jazz-Alben gemacht, oder "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" als Technoplatte zu deuten. Mein autistisches Gehirn ist da jedenfalls herrlich gekitzelt von, wie auch von den restlichen Songs. Was da einen unschönen Beigeschmack hat, ist, als Zielgruppe für dieses Album "Idioten" zu vermuten. Ja, ich habe dieses Wort auch schon für einen billigen Wortwitz gebraucht, weiß nicht, ob ich das noch machen würde, aber so ist es wirklich, wirklich nicht gut. Gibt genügend andere Wörter, die sich eignen und nein, "Schwachsinnige" wäre ein solches nicht.
Ansonsten bleibe ich übrigens bei den 4/5. Nicht, dass es wen interessieren würde, aber es schließt den Kommentar doch sehr gut.
das so gescholtene substitution hat innerhalb von 30 sekunden eine zuvor verweiste tanzfläche fast gefüllt. zum glück mach tino musik fürs publikum und nicht für solche „kritiker“. und auch bei praktisch allen anderen songs habe ich mich beim konzert in hamburg trotz leichter eigener vorbehalte zum neuen album bestens unterhalten gefühlt. 4/5