laut.de-Biographie
Raleigh Ritchie
Raleigh Ritchie kennt man vor seiner (Schein-)Mutation zum R&B-Sänger 2014 eigentlich nur als Seriendarsteller. Im Fantasy-Welterfolg "Game Of Thrones" spielt der gebürtige Bristoler den kastrierten Krieger Grey Worm.
Dabei liegt dem Schauspieler die Musik eigentlich seit jeher mindestens ebenso nahe wie die darstellende Kunst. Überhaupt ist es für ihn kein Problem, neben der Schauspiel- eine Pop-Karriere zu starten. "Wir drehen ja nur drei bis vier Wochen im Jahr. Der Rest steht mir ziemlich frei zur Verfügung."
Schon mit 17 zieht der Jahrgang 1990, der bürgerlich Jacob Anderson heißt, der Musik wegen nach London. Als Jugendlicher interessiert sich Anderson, außer für "Spiderman"-Comics, für alle möglichen Stile, für The Clash, Morrissey und The Smiths genauso wie für Erykah Badu. Seiner Leidenschaft für Hip Hop geht er nach, indem er fertige Beats aus dem Netz lädt und dazu rappt.
Letztlich entscheidet er sich jedoch für den Gesang. In London lässt der große Erfolg trotz eines Soundtrack-Beitrags mit Rapper Plan B zum Drama "Adulthood" 2008 auf sich warten. Anderson fällt in ein Loch und beginnt eine Psychotherapie.
Sobald es ihm besser geht, steigt der Soon-to-be-Sänger, der später mit Frank Ocean verglichen werden soll, auf Schauspiel- und Theaterrollen um. Nach diversen Nebenrollen in "King Lear"-Aufführungen oder der TV-Serie "Skins" zieht er 2012 eine Rolle in der dritten "Game Of Thrones"-Staffel an Land.
2013 unterzeichnet Anderson unter dem Namen Raleigh Ritchie einen Plattenvertrag mit Major Columbia. Im selben Jahr stellt er den Fans die Debüt-EP "The Middle Child" gratis zur Verfügung. Mit der Singleauskopplung "Stronger Than Ever" aus der zweiten EP "Black And Blue" gehen die Klickzahlen auf YouTube erstmals in den Millionenbereich. Anfang 2016 folgt das Debüt "You're A Man Now, Boy".
Zwischen Alternative R&B und Powerpop muss und möchte sich Raleigh Ritchie dabei nie entscheiden. Flirrende, manchmal psychedelische Rhythmen und Sounds finden bei ihm genauso Verwendung wie die ganz großen Popgesten zum Mitsingen. Kendrick Lamar findet das so gut, dass er Ritchie für den Supportslot seiner 2015er-UK-Tour bucht.
"Die Schauspielerei macht mir großen Spaß", stellt Anderson im Interview noch einmal seine Prioritäten klar. "Songwriting macht mir ebenfalls Spaß, aber bedeutet mir zugleich viel mehr. Musik zu produzieren ist etwas, das ich einfach tun muss."
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