laut.de-Biographie
Riff Raff
"Die Musik, das habe ich echt drauf. Ich kann zehn Songs in wenigen Stunden schreiben. Dieser ganze Scheiß macht mir aber nicht unbedingt Spaß. Spaß macht das Geld – und ich will mehr Geld, mehr Schmuck und mehr Fans." Geld, Schmuck, Fans - davon hat Riff Raff mittlerweile reichlich.
In Europa noch eine aufstrebende Randerscheinung, mutiert der Rapper aus dem texanischen Houston in den USA seit 2009 zum absoluten Überflieger. Eine Million Follower bei Twitter, 65 Millionen Klicks bei YouTube, so lauten die Zahlen, über die sich Horst Christian Simco, so Riff Raff mit bürgerlichem Namen, im Jahr 2014 definiert.
Damals schon seit einigen Jahren als Rapper aktiv, verzeichnet Riff Raff, was frei übersetzt für "Gesocks" steht, 2008 erste Erfolge über die beliebte Rap-Plattform WorldStarHipHop. Einen wirklichen Bekanntheitsschub erlangt er aber erst ein Jahr später mit seiner Teilnahme an der MTV-Show "From Gs to Gents", in der er mit seinem Sinn für Humor und seiner ausgeprägten Geldgier, vor allem aber seinem provokanten Aussehen auffällt: gezackter Bart, gefärbte Cornrows, Klamotten in den buntesten Neon-Farben, Eistüten-Goldketten und Tattoos von MTV, WorldStarHipHop, BET und Bart Simpson.
So kommt Simco in den Folgejahren immer öfter mit gestandenen Produzenten und Rappern wie The Alchemist oder Action Bronson in Kontakt. Mit Letzterem nimmt er 2012 den Track "Bird On A Wire" auf, der nicht nur auf YouTube zum Klick-Hit avanciert, sondern auch von Kritikern positive Resonanz erhält. So listet beispielsweise das Complex Magazine "Bird On A Wire" als einen der 30 besten Tracks des Jahres.
Textlich zwar meist darauf bedacht, größtmögliches Gepose und provokanten Nonsens zu fabrizieren, macht Simco aber auch mit durchaus vorhandenen Rap-Skills über Dirty South-, aber auch klassische Boom Bap-Beats auf sich aufmerksam. Nur folgerichtig, dass der erste große Plattendeal für Riff Raff nicht lange auf sich warten lässt. Ähnlich wie beim Wiener MoneyBoy steckt hinter all dem Spaß, den schrägen Klamotten und den Texten über Versace, Gucci und Bling-Bling ein ausgeklügeltes Marketing-Konzept, das vor allem eines bringen soll: Geld.
Das fließt bei Riff Raff spätestens ab Mai 2012 in Strömen. Er unterschreibt einen Drei-Millionen-Dollar-Vertrag bei Diplos Label Mad Decent und beginnt neben einigen Mixtapes mit der Arbeit an seinem Label-Debüt "Neon Icon". Mit namhaften Produzenten wie Diplo, DJ Mustard und Harry Fraud sowie einigen hochkarätigen Features scheint die Ausrichtung für Riff Raffs Album klar zu sein: mehr Geld, mehr Schmuck, mehr Fans. Der ganze andere Scheiß macht ihm keinen Spaß.
Noch keine Kommentare