Porträt

laut.de-Biographie

Rinôçérôse

Montpellier, Anfang der neunziger Jahre: Dort lernen sich Jean-Philippe und Patrice Carrie, genannt Patou, kennen, die beide einen Universitätsabschluss in Psychologie in der Tasche haben. Er absolviert Kurse in Sozialpsychologie und sie arbeitet in der Univerwaltung. Ihre bevorzugte Musik ist von Acid House beeinflusster Rock, der Sound von Bands wie 808 State oder The Orb.

Rinôçérôse - Music Kills Me Aktuelles Album
Rinôçérôse Music Kills Me
Fusion von Gitarren und dancekompatiblen Klängen.

Nachdem Jean-Philippe von einem Trip nach London zurück kehrt, verlässt er seine Indierock-Band, um mit Patou Musik zu machen. Das Duo gründet Rinôçérôse, benannt nach einem Bildnis von einem geistig kranken Menschen. 1995 wird der Eigentümer von Elefant Records auf ein Tape aufmerksam, das im Wagen eines mit Rinôçérôse befreundeten Typen, der gerade nach Spanien reist, liegen bleibt.

Das Elefant-Label veröffentlicht prompt eine erste EP. Mittlerweile ist man zu dritt, ergänzt um den Programmierer Johnny Palumbo, dessen Kenntnisse in Studiotechnologie die Band weiter bringt. Live treten Rinôçérôse mit einer um Flötisten, Perkussionisten sowie Bassisten erweiterten Band auf.

1996 ergattern sie einen Plattendeal mit PIAS, dort erscheint 1998 die "Le Mobilier"-EP, und sie dürfen im Vorprogramm von Underworld performen. Ein Jahr später nimmt Richard Bransons V2-Label die Band unter Vertrag und releast das Debut "Installation Sonore": Rockmusik gepaart mit groovy Dancesound. Davon begeistert, lädt Moby Rinôçérôse ein, ihn auf der "Area One"-Tour zu begleiten. Die Franzosen stehen mit einer neunköpfigen Combo auf derselben Bühne wie Outkast, New Order oder Paul Oakenfold.

In Brüssel arbeitet das Trio zum ersten Mal im Studio auch mit ihren Musikern der vorangegangenen Tourneen zusammen, das Ergebnis "Music Kills Me" erscheint im Frühjahr 2002, wiederum bei V2 Records.

"Elektronik im Geist und Rock im Herzen" - so kündigt das Label im September 2005 das psychosomatisch groovende Drittwerk "Schizophonic" an. Die Platte entsteht im Laufe von zwei Jahren zuhause in Montpellier, Paris, Lausanne und London. An den Reglern sorgen neben Palumbo Steve Dub (Chemical Brothers, Audio Bullys) oder Shakedown für feinen Druck.

Neben stampfenden Dance-Bässen, gebrochenen Beats und durchgehenden 4/4-Bassdrums sowie einer Portion 80er-Atmosphäre finden sich erneut AC/DC-Riffs ("Bitch") bzw. Indierock-Licks ("Fiction Dancer"). Auch dicker Disco-Funk ("My Demons" oder "Fahr Zur Hölle" mit deutschen Vocals und House-Synthies) und Punk-Attitüde ("Fucky Funky Music") gehen wieder Hand in Hand.

Wie beim Vorgänger lädt man dazu zahlreiche Gastsänger ins Studio, die diesmal bevorzugt ihre mentalen Abgründen abklopfen. Stilistisch hat sich vielleicht nicht viel getan, aber live rocken die Franzosen den Dancefloor im wahrsten Sinne des Wortes.

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