laut.de-Biographie
Sabaton
Sabaton formieren sich 1999 im hohen Norden. Genauer gesagt in Schweden, wo man guten klassischen Heavy Metal ohnehin erwartet. Zu Beginn begeben sich Sänger und Keyboarder Joakim Brodén, Basser Pär Sundström, Drummer Richard Larsson und die beiden Gitarristen Oskar Montelius und Rikard Sundén in gute Hände. Schon 2000 nehmen sie die ersten Songs im legendären Abyss Studio bei Peter Tägtgren (Pain, Hypocrisy) auf.
Das auf 600 Stück limitierte Demo "Fist For Fight" ist innerhalb kürzester Zeit ausverkauft und bringt den Schweden (mittlerweile mit Daniel Mullback an den Drums) einen Deal beim italienischen Label Underground Symphony ein. Dort soll eigentlich das Debüt "Metalizer" erscheinen, doch nachdem die Italiener 2003 zunächst nur das Demo neu auflegen und nicht in die Gänge kommen, ziehen Sabaton die Reißleine und verschwinden.
"Metalizer" verschwindet zunächst in der Schublade, die Schweden nehmen auf eigene Faust "Primo Victoria" auf. Wie der Titel bereits vermuten lässt, befassen sich Sabaton auf diesem Album textlich mit den Kriegen der Neuzeit, was sich auf den folgenden Alben wie ein roter Faden weiter ziehen soll. Black Lodge veröffentlichen das Album 2005 und bieten dem Power Metal der Band, der sich irgendwo zwischen Hammerfall, Pretty Maids und Manowar ansiedelt, endlich eine Heimstatt.
Zwar arbeiten Sabaton live immer wieder mit Keyboardern, doch erst nachdem "Primo Victoria" in den Regalen liegt, gibt Joakim den Tastenjob an Daniel Mÿhr ab. Mit der Scheibe gehen sie direkt auf Platz eins in den schwedischen Hardrock-Charts, und auch im Rest Europas erregen sie auf der Tour mit Edguy Aufmerksamkeit. Diese halten sie mit dem bereits 2006 folgenden "Attero Dominatus" locker und bauen sie sogar aus.
Da das Debüt "Metalizer" immer noch irgendwo vor sich hin staubt, veröffentlichen Black Mark die Scheibe kurzerhand 2007. Die Doppel-CD enthält außerdem die "Fist For Fight"-Demo-CD. Zwar sind Sabaton mittlerweile bekannt genug, um auch eine eigene Headlinertour zu fahren, doch die Chance mit Gamma Ray und Helloween durch die Gegend zu ziehen, lassen sie sich natürlich nicht entgehen.
Nachdem "Art Of War" (auf deren Limited Edition auf das gleichnamige Buch von S?nz? in englischer Übersetzung zu finden ist) den Siegeszug der Schweden 2008 nahtlos fortsetzt, riechen Nuclear Blast den Braten und holen sich Sabaton auf ihr Label. Die freuen sich über die neuen finanziellen Möglichkeiten und legen Ende Mai 2010 "Coat Of Arms" in die Regale.
Wenig später werden die vier Vorgängeralben also sogenannte "Re-Armed Versionen" mit massig Bonustracks und Videos auf die Ladentische geknallt. Ab Anfang 2011 ersetzen Sabaton ihren Rhythmusgitarristen Rikard Sundén temporär mit DragonForce-Bassist Frédéric Leclercq, weil Sundén Vaterfreuden entgegenblickt. Im März 2011 verletzt sich Schlagzeuger Daniel Mullback böse an den Knien und wird für die laufende Europa- und anstehende US-Tour ebenfalls kurzfristig von verschiedenen Drummern aus Schweden ersetzt.
Mullback kommt aber wenige Monate später wieder fit zurück. Im August 2011 folgt mit "World War Live: Battle Of The Baltic Sea" das erste Livealbum, das die Show der "Sabaton-Cruise" von Dezember 2010 beinhaltet und laut Bassist Sundström vor allem aufgrund des "steten Wunschs der Fans" zusammengemischt wird. Die Limited-Edition enthält noch eine zweite CD mit verschiedenen Aufnahmen der "World War Tour 2010" und eine DVD, auf der ein Livegig und diverse Videoclips zu bewundern sind.
Um das Teil auch ordentlich zu promoten, spielen Sabaton auf etlichen Sommerfestivals und nehmen im September die "Power Of Metal Tour" mit Grave Digger und Powerwolf in Angriff. Gleich darauf fliegen sie für ein paar Wochen nach Nordamerika, um dort mit Evergrey zu zocken.
Die Touren werden ausgedehnter und die Budgets größer. Dennoch scheinen nicht mehr alle am gleichen Strang zu ziehen. Das lässt sich schließlich nicht mehr verheimlichen und nach den Aufnahmen zu "Carolus Rex" werden vier Sechstel der Band fahnenflüchtig. Nur Sänger und Hauptsongwriter Joakim und Basser Pär bleiben erhalten, der Rest ist weg vom Fenster.
Neu im Team sind auf Tour die beiden Gitarristen Chris Rörland (Nocturnal Rites) und Thobbe Englund (Winterlong) sowie Drummer Robban Bäck (Baltimoore). Die ehemaligen Mitglieder gründen derweil mit dem Astral Doors-Sänger Patrik Johansson die Band Civil War.
Im Sommer 2012 kommt es dann zum vorläufigen Live-Höhepunkt. In Polen spielen Sabaton vor 600.000 fanatischen Fans als Headliner des Woodstock-Festivals. Dieses Highlight wird natürlich in Bild und Ton festgehalten. Ein Jahr später präsentieren Sabaton ihre erste Live-Doppel-DVD mit einer Lauflänge von über vier Stunden ("Swedish Empire Live"), auf der sich nicht nur der legendäre Woodstock-Gig, sondern auch zwei weitere Shows (Göteborg, Oberhausen) finden.
Mit der "Androhung" neuer Stilmittel und erneutem Drummer-Wechsel (Hannes Van Dahl ersetzt Robban Bäck) feuern die beiden Band-Leader Joakim Brodén und Pär Sundström Ende 2013 die Diskussion in den Fan-Foren an. Viel Rauch um nichts, denn musikalisch ändert sich auch in der Folge nicht viel. Und die drei Neuen an Bord beweisen auf "Heroes" (2014) und "The Last Stand" (2016), dass sie höheren Edelstahl-Aufgaben gewachsen sind. Wenig später ersetzt Tommy Johansson Gitarrist Thobbe Englund.
In Schweden, der Schweiz und Finnland stürmen Sabaton mit "The Last Stand" auf Platz 1 der Albumcharts, in Deutschland und Österreich reicht es immerhin für Platz 2. Die anschließende Tour führt sie in Gegenden der Erde, die sie vorher noch nie bereist hatten. In Europa haben sie mittlerweile einen Status erreicht, der es erlaubt, Accept als Vorband einzuspannen und Therions Christofer Johnsson als Arrangeur für ein besonderes Orchester-Konzert beim Masters Of Rock Festival 2017.
Anfang 2019 startet die Band ihren eigenen YouTube-Kanal namens "Sabaton History". Gemeinsam mit dem Historiker Indiana Neidell erarbeiten sie dort Mini-Dokumentationen zu ihren Songs. Passend dazu erscheint das nächste Album "The Great War" auch in einer History Version, mit kleinen Einspielern zur historischen Einordnung.
2019 feiern Sabaton außerdem ihr 20-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass vertont die Band als Standalone-Single eines der von ihren Fans meist gewünschte Thema: die Geschichte des Schlachtschiffes "Bismarck". Beim Wacken Open Air spielen die Schweden im Sommer des Jubiläumsjahres ihre bisher aufwendigste Liveshow – auf zwei Bühnen gleichzeitig.
Mit ihrem nächsten Album "The War To End All Wars" knüpfen Sabaton 2022 thematisch und musikalisch nahtlos an "The Great War" an. Das gibt es ebenso in einer History Edition.
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