Porträt

laut.de-Biographie

Skepticism

"Ich weiß nicht mal wirklich, was Funeral Doom bedeuten soll", sagt Eero Pöyry. Er ist Organist der finnischen Band Skepticism, die viele als Begründer dieses Stils ansehen. Grob könnte man die Musik wohl so beschreiben: noch langsamer als normaler Doom, noch düsterer, und thematisch dreht sich natürlich alles um Tod, Trauer, Leid, Depression. Häufig finden sich außerdem Orgeln beziehungsweise Keyboards unter den Bandinstrumenten.

Metalsplitter: Pure satanic, evil filth! Aktuelle News
Metalsplitter Pure satanic, evil filth!
Wachsamer Christ im Kampf gegen Slayer. Der Papst im Schwanzvergleich. Johan Hegg über Moralkompetenz. 5 Fragen an Skepticism.

Trifft alles auf die 1991 gegründeten Skepticism zu. Bereits mit ihrem 1993 erschienenen Demo "Aeothe Kaear" brachte man sie mit dem Genre in Verbindung, das zwei Jahre später veröffentlichte LP-Debüt "Stormcrowfleet" gilt gemeinhin als das erste reinrassige Funeral Doom-Album.

Hinter den kriechenden Tönen des Verfalls stehen die vier Musiker Eero Pyöry (Orgel, Keyboard), Jani Kekarainen (Gitarre), Lasse Pelkonen (Schlagzeug) und Matti Tiläus (Vocals). Während sie in den Neunzigern noch einigermaßen regelmäßig Alben und EPs veröffentlichen, ziehen sich Skepticism nach dem Release der EP "Aes" (enthalten: ein einziger, halbstündiger Track) für längere Zeit zurück.

Bis dato ist das aktuelle Line-Up noch konzertlos. Ausschließlich in den zwei Jahren vor der 1993 etablierten Festbesetzung spielten Skepticism vereinzelte Gigs. Das ändert sich jedoch 2001. In Turku schleppt sich die Band zum ersten Mal seit acht Jahren wieder auf die Bühne. 2002 erscheint die EP "The Process Of Farmakon" - gewissermaßen, um das im Jahr darauf nachgeschobene Full-Length-Album "Farmakon" anzukündigen. Im Anschluss daran folgen weitere Auftritte und sogar eine Tour, bevor sich Skepticism erneut zu Songwriting-Zwecken von der Bildfläche verabschieden.

Das Veröffentlichungstempo passt mittlerweile gut zu den dargebotenen Klängen der Langsamkeit. "Alloy" lässt bis 2008 auf sich warten. Als Belohnung für die Fans gibt's eine Europatournee gemeinsam mit Ophis und Pantheist.

Skepticism - Ordeal Aktuelles Album
Skepticism Ordeal
Erstickende Trauermärsche mit den Urvätern des Funeral Doom.

Sechs Jahre nimmt dann der Arbeitsprozess für das fünfte Album "Ordeal" in Anspruch. Für dieses haben sich Skepticism allerdings etwas Besonderes ausgedacht: statt im Studio nehmen sie das komplette Album bei einem Konzert auf. Die Fans dürfen live dabei sein und sind auch auf dem letztlichen Output zu hören.

Angesichts der spärlichen Konzerthistorie seiner Band mag Eero Pyörys diesbezügliche Äußerung etwas seltsam anmuten, offenbar sind die Finnen aber über die Jahre tatsächlich auf den Geschmack gekommen: "Das Album live aufzunehmen war eine positive Erfahrung. Ich fing an zu glauben, dass Skepticism live am besten ist. Die 'Ordeal'-Session hat es mir bewiesen." Das Experiment glückt in der Tat. Zum Audioprodukt legen Skepticism dann auch direkt die Videoaufnahme des Gigs obendrauf.

Drummer Lasse Pelkonen erklärt, warum die Vorgehensweise für ihn Sinn machte: "Für mich ist die Musik von Skepticism in ihrer Essenz dynamisch und atmosphärisch. So gesehen hat die Liveaufnahme des Albums das authentischste Ergebnis geschaffen. Es ist hart, sich einen noch glaubwürdigeren Weg, ein Album aufzunehmen, vorzustellen."

News

Alben

Skepticism - Ordeal: Album-Cover
  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2015 Ordeal

Kritik von Manuel Berger

Erstickende Trauermärsche mit den Urvätern des Funeral Doom. (0 Kommentare)

Surftipps

  • Offizielle Homepage

    Es wird dunkel im Netz.

    http://www.skepticism.fi/
  • Facebook

    Auch Funeral-Doomer nutzen Social Media.

    https://www.facebook.com/officialskepticism

Noch keine Kommentare