laut.de-Biographie
Skuff Barbie
"Skuff Barbie steht für eine Frau mit Ecken und Kanten", erklärt sie ihren Künstlernamen, der sich vom englischen Wort für 'Schramme' ableitet. Erst durch Michael Jackson und Tina Turner geprägt, dann Rihanna und Nicki Minaj verfallen, kocht die selbsternannte 'Afrolatina' längst ihr eigenes Süppchen aus Hip Hop, R'n'B und Dancehall, um sich Gehör zu verschaffen. "Ich bin eine Frau von lauter Natur. Wenn ich spreche, hört mich jeder, wenn ich lache, hört mich jeder, wenn ich scherze hört mich jeder. Aber wenn ich ausspreche, was ich denke und fühle, hört mich keiner. 365XX ist mein Megafon."
Penélope Abaga Ayingono wird Ende der 1990er geboren. Ihre Familie stammt aus Äquatorialguinea, einem Staat, den sie selbst "aus politischen Gründen" nie besucht hat. Ohnehin lebt ein Großteil ihrer Verwandtschaft mittlerweile im Senegal. Sie selbst bezeichnet sich als "Münsteranerin to the fullest". Sie wächst in der westfälischen Stadt auf und besucht die dortige Geschwister-Scholl-Realschule, wo sie zwischenzeitlich die Schülerschaft als Sprecherin vertritt. Im Schulchor sammelt sie erste Bühnenerfahrung, auch wenn es sie große Überwindung kostet, wie sie später dem Backspin Podcast gesteht.
Vom Chor wechselt sie in Schülerbands. Sie schließt sich dem Cactus Junges Theater in Münster an. Als Mitglied der interkulturelle Mädchentanzgruppe No Label Dancers tritt sie 2016 neben Ensembles des Staatsballetts Berlin und dem Tanztheater Pina Bausch bei Bundespräsident Joachim Gauck in Berlin auf. 2017 entscheidet sie sich dazu, eine künstlerische Laufbahn zu forcieren. Sie nimmt Gesangsunterricht und ihren ersten Song bei den Monstah City Freekz auf.
Sie schließt sich mit dem Produzenten Boomboii zusammen, mit dem sie bereits in Kindertagen erstmals in einem Tonstudio war. Als einzige Frau richtet sie zusammen mit ihm und acht weiteren Männern ein eigenes Studio ein. "Da hast du natürlich mit ein paar Egos zu kämpfen, aber die Jungs haben mich mit offenen Armen empfangen", erinnert sie sich später. Als Skuff Barbie veröffentlicht sie 2020 die Single "Rohdiamant".
Skuff Barbie lass sich "irgendwo zwischen angenehmem Retro-R&B und zeitgeistiger Dancehall-Attitüde einordnen", urteilt der Musikblog "365 Female MCs" im Sommer 2020. Darüber schütte sie "reichlich Autotune und spanische Peperoni". Ein halbes Jahr später stellt die mittlerweile zum Label angewachsene All-Female-Plattform "365XX" die Rapperin als vierte Künstlerin nach Die P, Yetundey und Palas vor. Gemeinsam mit ihrem Stammproduzenten erschaffe sie Songs, die "den Balanceakt zwischen Authentizität und Ohrwurmpotenzial perfekt meistern", freut sich ihre neue Labelheimat.
Mit den Singles "Meine Freunde, Eure Feinde" und "J.Lo" weckt sie erste mediale Aufmerksamkeit. Der popNRW-Preis nominiert sie im August 2022 für ihren Newcomer-Preis, der letztlich an die Kölner Rapperin Liser geht. Skuff Barbie zieht sich mit Boomboii für die Produktion ihres Debütalbums zurück. "Es catcht mich einfach, egal, was das für ein Beat ist", lobt sie die Bandbreite ihres Münsteraner Kollegen. Mitunter wählt sie 15 Jahre alte Instrumentals aus - trotz aller Warnungen seinerseits. "Das ist so alt, das ist überhaupt nicht mehr zeitgemäß", berichtet sie im Backspin Podcast lachend.
Die Doppelsingle "Big Mäc/Löwenfell" vermittelt im März 2023 einen ersten Eindruck von ihrem Debütalbum "Passiflora". Es folgen ein Lyrikvideo zu "Wo Du Warst" mit Wunso und die Single "Locker", bevor es Ende Juni erscheint. Gedanklich plant Skuff Barbie längst Tanz-Workshops und eine Schauspielkarriere in Köln. "Ich will einfach gerade unglaublich viel", offenbart sie gut gelaunt in einem Interview. Doch zunächst soll ihr Album wie "eine Eintrittskarte in das Business" fungieren. "Die nächsten Steps werden umso schöner, umso größer."
1 Kommentar mit einer Antwort
"erklärt sie ihren Künstlernamen, der sich vom englischen Wort für 'Schramme' ableitet. "
Klar, daher kommt der Name *hust* *hust*