laut.de-Kritik
Mit altem Sänger zurück in altes Nu Metal-Fahrwasser.
Review von Michael EdeleSpineshank waren schon immer eine Band, die es einem extrem schwierig machte, sie einzuordnen. Das lag vor allem daran, dass sich das Quartett aus Kalifornien auf jedem Album stilistisch deutlich wandelte und es nach dem letzten Album "Self-Destructive Pattern" sogar mit neuem Sänger versuchte.
Letztendlich kam man aber wieder mit Sänger Jonny Santos zusammen und legt nach neun Jahren nun ein neues Album vor. Und erneut kreuzübern sie zwischen allen Stühlen, was aus "Anger Denial Acceptance" weder Fisch noch Fleisch, ja nicht mal ne ordentliche Gemüsebrühe macht. Zum einen fühlt man sich durch die Percussions und Tribals im Opener "After The End" gut und gern an Soulfly erinnert, zum anderen fallen Spineshank immer wieder in alte Nu Metal-Zeiten zurück.
Das schimmert im bereits vorab veröffentlichten "Murder Suicide" durch, bei dem sich Jonny zunächst ganz schön die Lunge aus dem Hals brüllt, bevor er im Refrain dann eine wunderbar warme Gesangslinie hinlegt. Diese erinnert genau wie im Titeltrack nicht selten an den Sevendust-Fronter Lajon Witherspoon.
Musikalisch bewegen sich Spineshank hartnäckig zwischen Nu Metal, Alternative mit leichten Elektro-Einflüssen sowie schlicht und ergreifend derbem Hardcore, wie ihn "I Am Damage" oder "God Complex (Anger)" auffahren. Ein roter Faden lässt sich auf "Anger Denial Acceptance" nur bedingt erkennen, was aber per se noch kein Beinbruch ist. Fans der ersten beiden Scheiben dürften sich vermutlich über ein Comeback von Spineshank freuen. Wer wie ich aber eher auf das letzte Album stand, kann sich die Kohle für eine andere Veröffentlichung sparen.
2 Kommentare
jonny santos war bei "self destructive pattern" aber noch mit von der partie, der ist erst später ausgestiegen und ist eben nun wieder in der band....
Irgendwas muss der Eddy ja quasseln. In dem Fall nehm' ich's ihm garnich' so übel, die Platte ist zum Sterben langweilig. Da wüsste ich auch nicht, was ich texten sollte.