laut.de-Kritik
Ein Mitsing-Album zum lieb haben mit schönen Melodien.
Review von Vicky ButscherIn den letzten zwei Jahren hat sich musikalisch nicht so viel geändert. Da stehen die Sportfreunde auch zu. "Ja, es sind immer noch wir! ... Es stimmt, dass der Stil jetzt nicht anders ist. Das wollten wir auch so." Na dann ist ja gut.
Wichtig ist den drei Freunden ja vor allem eines: dass das Album Spaß macht und live ein Knaller wird. Und diese Kriterien erfüllt "Die Gute Seite" voll und ganz. Hauptthema ist mal wieder Freundschaft. Im Gegensatz zum letzten Album hat sich kein Song, der von Sport handelt, auf das Album geschlichen (der Songtitel "Sportbeat" täuscht, erinnert textlich und musikalisch eher ein bisschen an die Fetten Brote). Zu hundert Prozent wollte man das alte Album eben auch nicht abkupfern. Sogar Gesellschaftskritik ist aus einigen Texten herauszuhören. "Die Traumbilder der Werbung pflastern Stadt und Land ... und ich frage mich gelegentlich bin das ich oder bin ich schon so wie die im Fernsehen ..." singen sie auf "Independent". Auch auf dem Titelstück "Auf der Guten Seite", auf "International" oder "Der Fortschritt" beschweren sich die Sportfreunde auf ihre ganz eigene, niedlich-liebenswerte Art über kleinere und größere Missstände.
Alles in allem ein Mitsingalbum zum lieb haben. Mit schönen Melodien. Nichts Außergewöhnliches. Doch wer die Band kennt, der weiß, dass deren Stärke in Liveauftritten liegt. Und diese werden mit den charmanten neuen Stücken bestimmt ein Kracher. Immer schön auf der Schneide zwischen langsam-einfühlsam und funpunk-krachhopsig. Ja, die Wörter hören sich komisch an, vielleicht schon fast drollig. Und das ist gut so. Denn so sind sie die Sportfreunde und ihre Musik: Zum knuddeln.
Sommerlaune kommt auf, die Festivalstimmung hebt sich. Das ist Sonnenmusik erster Güte, auch wenn zwischendurch mal schnulzig-pompös Streicher eingesetzt werden wie bei "Tage Wie Dieser". Ein Song der mal nicht 110% gute Laune versprüht. Aber optimistisch bleibt er. Und dann wieder Songs wie "10:1", in denen nach Einschätzung der Sportfreunde "totaler Müll drin vorkommt". Dort singen sie: "Wir haben so viel Energie, dass wir den Kern spalten". Also auf Jungs, ich warte auf die Livedarbietung der Songs.
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