laut.de-Kritik
Angenehme Kälte überstrahlt die House-Beats.
Review von Daniel StraubSeit sich House vor einigen Jahren wieder zum Taktgeber elektronischer Musik entwickelt hat, haben jede Menge viel versprechende Künstler die Chance genutzt und sich einem großen Publikum präsentiert. Das sitzt in der Regel in Europa.
Hier stoßen auch die Sounds von Steven Tang auf offene Ohren. So verwundert es auch nicht weiter, dass das Debütalbum des aus Chicago stammenden US-Amerikaners in diesen Tagen beim kleinen Hambuger House-Label Smallville Records erscheint.
Eine gute Adresse, um sich bei der europäischen Hörerschaft ins Gedächtnis zu rufen, schließlich finden sich im Backkatalog von Smallville Records so klangvolle Namen wie Lawrence und Christopher Rau. Die Chancen stehen gut, dass Steven Tang mit "Disconnect To Connect" zu den beiden bekannten Produzenten aufschließt. Insgesamt neun Tracks aus seinem Studio hat er dafür auf Vinyl und CD pressen lassen.
Tang tut dies, ohne sich an die experimentellen House-Klänge von Lawrence oder die rohen Deep-House-Tracks von Christopher Rau anzubiedern. Er sucht seine musikalischen Vorbilder weniger in Chicago als vielmehr in Detroit. Die Beats mögen noch als House durchgehen, ansonsten aber überstrahlt eine angenehme Kälte die gesamte Laufzeit.
Die zeigt sich gar nicht so sehr in den offensichtlichen Club-Tracks wie "Some Solace" and "Heat Burst", sondern viel eher in den ruhigeren Nummern mit ihren reduzierten Beats, allen voran "It's Perceived As Sound".
"Disconnect To Connect" macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Bleibt zu wünschen, dass Tang zukünftig nicht ganz so selten Neuigkeiten aus seinem Studio in die Welt entlässt wie bislang.
1 Kommentar
Verdammt gutes Album. Erinnert mich stark an 90er Techno Alben, die oft voll von Ambient-Passagen waren.