laut.de-Kritik
Die Finnen bleiben sich und ihren Fans treu.
Review von Manuel BergerStratovarius sind wieder im Rhythmus. Vier Alben ohne Tolkki, immer schön im Zweijahrestakt. Qualitativ brauchten sich die Fans auch nie bei der Neubesetzung beklagen. "Eternal" bildet da zum Glück keine Ausnahme. Ein bandinterner Meilenstein ist den Finnen zwar nicht gelungen, dafür bleiben sie ihrem Stil treu und spielen gekonnt ihren Stiefel runter.
Der Sound ist gewohnt synthie- bzw. keyboardlastig, was sicher Geschmackssache ist, irgendwie aber auch dazugehört, weshalb sich das schlecht ankreiden lässt. Ein bisschen weniger Dose täte allerdings auch mal ganz gut. Wenn "My Eternal Dream" direkt mit Elektrotrompeten-Bombast hereinplatzt und "Shine In The Dark" im Anschluss auf 8-Bit macht, kann einen das ziemlich überrollen.
So gings zumindest mir. Dynamik stellt sich vorerst hinten an, die Powersymphonie-Wand walzt gnadenlos durch. Schon beim zweiten Durchlauf offenbart "Eternal" dafür deutlich mehr Grip. "Shine In The Dark" entfaltet ein paar schöne Hooks, "Lost Without A Trance" sorgt mit Akustikgitarre für eine Verschnaufpause.
"In My Line Of Work" zündet schon beim ersten Mal und punktet im ersten Teil damit, dass die sonst onmipräsenten Gitarren- und Tastentöne Platz für Lauri Porras Bass machen. "Man In The Mirror" wartet mit FX-Samples auf und groovt souverän durch Midtempo-Areale. Ausfalltracks finden sich keine, Stratovarius-Fans sollten voll auf ihre Kosten kommen.
Trotzdem hat man das Gefühl, es wäre durchaus mehr drin gewesen. Ab und an lassen die Songs eine Steigerung vermissen. Timo Kotipelto liefert zwar ab, hatte aber schon bessere Ideen. Gerade was Soli angeht, trifft dasselbe auch auf Gitarrist Matias Kupianinen zu. Wenigstens das Schlussdoppel "Fire In Your Eyes" / "Lost Saga" schaltet die Bedenken aus.
Besonders das ruhigere "Fire In Your Eyes" überzeugt mit seinen Melodien. Und da ist ja auch noch Kupianinens Solokunst. "Lost Saga" übertreibt es zwar im Mittelteil, wenn Chor und Gitarren um die Wette hacken. Zum Glück bestimmen aber bessere Momente das Gesamtbild des Zwölfminüters. Im epischen Finale zeigt Timo Kotipelto noch einmal, was er kann.
Das spiegelt letztlich "Eternal" im Gesamten recht treffend wider: ab und zu ein paar Kleinigkeiten zum Mäkeln, insgesamt aber gute Arbeit. Enttäuscht muss also niemand nach Hause gehen.
1 Kommentar mit 3 Antworten
Ist das nicht die Band von Mickey Mouse? Das Singen sollte er ja mal lieber bleiben lassen.
Werd ich wahrscheinlich morgen im Laufe des Tages mal nicht reinhören. 1/5
Warst du nicht der Typ, der dem Metal seine Berechtigung absprechen wollte?
1/5 für deinen Charakter und hör lieber wirklich nicht rein, gute Musik ist wohl einfach nicht für dich gemacht.
Gruß
Oberforstrat
Ist dieser Aal nicht eigentlich ein Rettich?
1 Schrägstrich Fünf für Hermann wenn die Fremdenlegion Pizza ohne Eis will, es ist Heimvideozeit.
Werde da sein.
Hochachtungsvoll,
Wichtiger
Das mit der Stimme ist durchaus nicht falsch. Ich persönlich halte gerade das aber für den wohl größten Anreiz "Stratovarius" anzuhören. Hat einfach Wiedererkennungswert. Zudem hat die Band bereits einige tolle Powermetal Songs abgeliefert. Mir gefällts.