Porträt

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Sugababes

Großbritannien anno 2000. Wir befinden uns in einer Zeit, da die großen Mädelbands, die da über den großen und kleinen Teich zu uns herüber säuseln, sich alle in einer Krise befinden. Die Spice Girls endgültig abgehalftert, All Saints nicht in der Lage, ihren Erfolg auf der Insel auch im restlichen Europa durchzusetzen. Kunstprodukte, die krampfhaft in Szene gesetzt werden, für die sich aber keine Sau interessiert, beherrschen die Bildfläche. Zeugs wie die Thunderbugs oder Atomic Kitten braucht kein Mensch, und was soll man in solchen verzweifelten Zeiten tun? Nun, manchmal gilt der Spruch: "Wenn Du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her."

Best of 2002: 20 Jahre, 20 Songs
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2002: Euro-Einführung und MP3-Tauschbörsen-Hype. Nebenbei wurden Songs veröffentlicht, die heute Kultstatus besitzen.
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Dieses Lichtlein nimmt Ende 2000 in England Gestalt in den süßen Stimmen von Keisha Buchanan, Mutya Buena und Siobhan Donaghy an. Eine breitwangige Eurasierin, eine dunkelhäutige britische Afrikanerin und eine Irin mit Porzellan-Teint. Seit dem dreizehnten Lebensjahr kennen sie sich und machen zusammen Musik. Was das heißt? Singen und schreiben, was bei Popsternchen ja nicht immer der Fall ist.

Beste Voraussetzungen also für den großen Rundumschlag, und genau der findet auf der Insel im Herbst 2000 statt, als die drei mit der ersten Single "Overload" durchstarten. Kein Wunder, denn die Single ist ein Ausbund an Eingängigkeit. Fortsetzung gefällig? Bitteschön: Der erste Longplayer hört auf den Namen "One Touch", wird überm Kanal schon Ende 2000 veröffentlicht, geht weg wie warme Semmeln. Zu hypen braucht man bei den Sugababes (ohne "r"!) eigentlich nichts, denn wer gerne Pop hört, kommt bei den Hübschen voll auf seine Kosten.

Nachdem die drei in der Folgezeit so ziemlich jede Top Ten geknackt haben, entschließt sich Siobhan während der Japan-Tournee im Herbst 2001 überraschend dazu, die Band zu verlassen. Ersetzt wird sie ausgerechnet durch Heidi Range, Ex-Sirene von Atomic Kitten. Jene hat die erfolgreichen Tage der Mädelsband allerdings nicht mehr miterlebt, denn sie wurde vor "Whole Again"-Zeiten durch Natasha Hamilton ersetzt.

Für die erste Single holen sich die neuen Zuckerbabes Altwaver Gary Numan ins Studio, um in feinster Bastard Pop-Manier auf seine alte Nummer "Are Friends Electric" den Text von Adina Howards "Freak Like Me" zu rappen. Im modernen Beat-Gewand knallt der Song in England sofort auf Platz Eins der Charts. Das zweite Album "Angels With Dirty Faces" zeugt von verstärkter Elektro-Hingabe, und spätestens mit "Three" wird klar, dass der Sugababes-Stern sich wohl eine Weile am Pop-Firmament wird halten können.

2003 werden die Babes als bester Dance-Act bei den Brit Awards nominiert, ein Jahr zuvor verleiht ihnen das Magazin Q den Titel für die Single des Jahres ("Freak Like Me"). 2004 kündigt die Girlband wegen Buenas Schwangerschaft eine längere Auszeit an. Im März 2005 bringt sie ihr Kind Tahila auf die Welt. Zur selben Zeit verkündet Range, sie plane eine Solo-Karriere (Cathy Dennis, die bereits für Britney Spears und Kylie Minogue arbeitet, soll ihr unter die Arme greifen). Schon länger gibt es Gerüchte, Heidi wolle der Band ganz den Rücken kehren, weil sie nie als vollwertiges Mitglied akzeptiert worden sei.

Am 21. Dezember kommt alles ganz anders: Mutya steigt nach sieben Jahren und vier Nummer eins-Singles der Sugababes in den britischen Charts aus. Auf der Website schreibt sie, es wäre ein zu großer Kompromiss gewesen, weiter bei der Band zu bleiben. Außerdem sei es an der Zeit, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Mit Keisha und Heidi bleibe sie dennoch eng befreundet. Manager Mark Hargreaves meint weiter, Mutya sei auch der Medienrummel zu viel geworden.

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Sugababes "Wir lassen uns nicht zum Idioten machen!"
Die Sugababes betraten letzte Woche wieder deutschen Boden und gaben LAUT sogleich die Ehre, ihnen in einer Kölner Hotelsuite ein paar Fragen stellen zu dürfen.

Nur 24 Stunden später präsentieren Heidi und Keisha ihr neues Babe: Amelle Berrabah aus Hampshire. Die brünette 21-jährige marokkanischer Abstammung kann ihr Glück kaum fassen. Da das Sugagabes-Management aufgrund Mutyas Schwangerschaft wohl mit dem Ausstieg rechnet, wird Amelle, die bisher in einer anderen Girl-Group singt, bereits monatelang auf ihre neue Aufgabe vorbereitet, meldet das Massenblatt The Sun. So stehe ihr Part für die nächste Single "Red Dress" bereits. Das Album "Taller In More Ways" findet 2005 auch in der neuen Besetzung seine Käufer, die Single "Push The Button" wird mit Platz zwei sogar ihr größter Hit in Deutschland.

Für März und April 2006 kündigen die neuen Babes eine UK-Tour an, im Sommer supporten sie zudem einige Reunion-Gigs von Take That. Es soll jedoch vorerst kein neues Album aufgenommen werden, stattdessen eine Best Of erscheinen. Dies passiert im November gleichen Jahres mit "Overloaded: The Singles Collection". Darauf packen die Mädels zwölf vergangene Glanztaten sowie zwei ganz neue Songs. Mit "Easy" und "Good To Be Gone" bleibt die Band ihrer Linie treu, elektronische Popmusik mit eingängigen Refrains abzuliefern.

Mit Amelle machen sich Heidi und Keisha an die Arbeiten zu einem weiteren Album. Trotz Zickenterror - zeitweise kursieren Gerüchte um eine Auflösung - bringen sie im Oktober 2007 doch noch das fünfte Werk der Band an den Start. "Change" heißt es und soll, wie es der Titel sugerriert, eine neue Band präsentieren. Zwei Jahre später lassen sich die Differenzen nicht mehr überbrücken: Das letzte Gründungsmitglied Keisha steigt aus und startet eine Solokarriere. Für sie steht bereits Jade Ewen, die Großbritannien 2009 beim Eurovision Song Contest vertritt, parat.

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Die ganz neuen Sugababes haben die Rechnung dabei aber ohne die drei ursprünglichen Gründungsmitglieder gemacht. Denn während sich das Besetzungsrad immer weiter dreht, besinnen sich Keisha, Mutya und Siobhan auf ihre Wurzeln zurück und beschließen, sich wieder zusammenzufinden. Ermöglichen soll ihnen das vor allem ein Millionen-Deal mit Polydor Records. Zwar dürfen die drei Ur-Sugababes nun nicht mehr unter ihrem einstigen Namen auftreten - schließlich bestehen die Sugababes nach wie vor.

Doch damit geben sich die Drei nicht zufrieden. Zunächst nennen sie sich MKS ("Mutya Keisha Siobhan"), kurz darauf entschließen sie sich, ihren alten Namen einzuklagen. Die Single "Flatline" erscheint zwar noch, ein fertig eingespieltes Album verschiebt sich aufgrund der Rechtsstreitigkeiten jedoch immer wieder. Schließlich sollte es bis 2022 dauern, bis diese Songs endlich das Licht der Welt erblicken. "The Lost Tapes" versammelt alle Tracks aus den Jahren 2012-2014 und wird zum Happy End eines erfolgreichen Jahres, in dem die Sugababes wieder zahlreiche Konzerte in Großbritannien gespielt haben.

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Sugababes - Change: Album-Cover
  • Leserwertung: 4 Punkt
  • Redaktionswertung: 2 Punkte

2007 Change

Kritik von Alexander Cordas

Nette Pop-Nummern mit Hausfrauen-Charme. (0 Kommentare)

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Babe-Power in Köln Das hübsche Trio in trauter Eintracht am 13. April 2004 in Köln.

Das hübsche Trio in trauter Eintracht am 13. April 2004 in Köln., Babe-Power in Köln | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig) Das hübsche Trio in trauter Eintracht am 13. April 2004 in Köln., Babe-Power in Köln | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig) Das hübsche Trio in trauter Eintracht am 13. April 2004 in Köln., Babe-Power in Köln | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig) Das hübsche Trio in trauter Eintracht am 13. April 2004 in Köln., Babe-Power in Köln | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig)

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