laut.de-Kritik
Der Ibiza-Urlaub für den CD-Spieler.
Review von Daniel StraubWas im letzten Jahr als Experiment begann, scheint sich inzwischen zur festen Institution entwickelt zu haben. Mit seinem mobilen Clubkonzept Cocoon hat Sven Väth im vergangenen Jahr zu ersten Mal die Residency im Club Amnesia auf der Partyinsel Ibiza übernommen und dort, unterstützt von der nationalen und internationalen crème de la crème der Plattenaufleger, einen Sommer lang heftig das Haus gerockt. "Sven Väth In The Mix - The Sound Of The Second Season" ist die Erinnerung an durchgemachte Nächte und chilliges Rumhängen am Strand; zumindest für alle die dabei waren. Alle anderen können schon mal den Urlaub fürs nächste Jahr planen, denn eine Fortsetzung scheint gewiss zu sein.
Fand der letztjährige Amnesia-Mix noch auf einem Silberling Platz, so hat Sven Väth in diesem Jahr tiefer in seine Plattenkiste gegriffen. Zwei CDs sind dabei herausgekommen; eine für die Nacht, die andere für den Tag danach. "Noche Y Dia" heißen die beiden ungleichen Zwillinge deshalb auch. Das Konzept dabei ist klar: nachts ist Vollgas-Party angesagt. Es wird gerockt, dass die Wände nur so wackeln. Tagsüber wird dem drogenstimulierten Gehirn mit chilligem Sound ein kleines Ruhepäuschen gegönnt, bevor es Nacht wird und wieder Vollgas-Party anges...ja, ja wir können uns denken, wie es weiter geht. Urlaubsstress in Reinkultur eben.
Aber zurück zur Musik. Väth bietet auf "In The Mix - The Sound Of The Second Season" eine eindrucksvolle Performance. Seine Partyqualitäten kennt man und so überrascht "Noche" nicht. Hier ist Abfahrt angesagt und die bekommt man, wenn DJ Rush aus Chicago Alter Egos Clubhit "Betty Ford" remixt oder Vitalics "La Rock 01" aus den Boxen wummert. Auf 'Dia' zeigt Sven Väth dann, dass er auch mit weniger bpm erstklassige Stimmungen erzeugen kann. Steve Bugs "A Night Like This" von Plastikman aka Richie Hawtin geremixt und Matthias Schaffhäusers unwiderstehlich funkige Neubearbeitung des Icehouse Klassikers "Hey Little Girl" machen 'Dia' zum fantastischen Hörvergnügen, Tanzeinlage nicht ausgeschlossen.
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