laut.de-Kritik
Drücken nicht nur aufs Gas, sondern grooven auch gerne.
Review von Michael EdeleInvocator-Gitarrist Flemming C. Lund hat sich schon vor Jahren mit The Arcane Order (ursprünglich noch Scavenger) ein zweites Standbein geschaffen, das lange Zeit eher nach einem morschen Holzbein aussah. So richtig wollte die Band nicht in die Gänge kommen. Erst mit dem Einstieg von Raunchy-Fronter Kasper Thomsen kam Bewegung in die Sache.
Der scheint aber wirklich nur noch das fehlende Glied gewesen zu sein, denn kaum war der Kerl mit dabei, ging's auch schon Schlag auf Schlag. Etwas über ein Jahr nach dessen Einstieg liegt nun "The Machinery Of Oblivion" vor und ballert mit zehn Geschossen, die irgendwo zwischen Kaspers Hauptband, Soilwork und einer Prise Strapping Young Lad liegen. Die Rede ist also von modernem Thrash Metal at its best.
Nach einem kurzen Intro legt "Infinite Ghost Anathema" gleich los wie die Feuerwehr. Zwar tauchen im Chorus ein paar sehr melodische Keyboards auf, doch von einer klaren Gesangslinie ist weit und breit nichts zu hören. Das setzt sich mit "The Superior Collision" nahtlos fort, allerdings übernehmen nun die Gitarren ebenfalls ein paar melodische Sachen. Auch Kaspar variiert seinen Gesang, bleibt aber im rauen Bereich.
Mit leichten Variationen setzt sich dieses Prinzip auf dem Rest der Scheibe fort, aber Eintöniigkeit herrscht deshalb noch lange nicht. Dazu hat sich Flemming einfach ein paar zu geile Riffs und Leads aus dem Ärmel geschüttelt. Außerdem drücken sie nicht nur auf's Gas, sondern grooven auch mal gern wie in "Servants Of A Darker World" oder "Breath The Poison". Wer es aber einfach nur gern derbe auf die Zwölf braucht, ist bei "Bloodlust" oder "Flames Of Liberation" richtig.
Selbst wenn der Promo keine entsprechenden Angaben beiliegen, so meine ich doch bei erstgenannter Nummer und dem abschließenden "The Sanity Insane" die Stimme von Mikkel Sandager (Mercenary) mindestens bei den Backing Vocals herauszuhören. Dass an solchen Stellen die Parallelen zu Raunchy besonders hervor stechen, ist deshalb nicht weiter verwunderlich.