laut.de-Kritik
Altbewährtes zum Mitsingen oder Mitjodeln.
Review von Nela PavlovicNach einem Jahrzehnt Bandgeschichte und fünf erfolgreichen Alben scheint die Zeit reif für eine Best Of der Cranberries. Zwischendurch hatte die Frontfrau schon ans Aufhören gedacht. Der Rummel nach der Überfliegersingle "Zombie" war zu groß und belastend geworden. Sängerin Dolores bekam Depressionen, hatte Angst vor den Auftritten.
Auf "Stars - The Very Best Of" finden sich in akribischer Reihenfolge sortiert zunächst zwei Songs vom ersten Album "Everybody Else Is Doing It, So Why Can't We?", dann vier vom Album "No Need To Argue", anschließend vier vom darauf folgenden, dann noch mal vier von dem danach, drei vom letzten Album "Wake Up And Smell The Coffee". Hier folgen zwei neue Songs und schließlich ein letzter, den die Fans aus fünfzehn Vorschlägen online gewählt haben.
Bis auf "Stars" und "New New York", die kluger Weise wieder mit Stephen Street produziert wurden, findet der Käufer also Altbewährtes zum Mitsingen oder Mitjodeln. "Stars" bietet stabilen Gitarrenrock, und obwohl die typische Dolores-Stimme performt, möchte man meinen, etwas Entwicklung zu beobachten.
"New New York" hingegen überrascht nicht mit der Abwechslung von schlichten und lauteren Musikmomenten, sondern mit Instrumenten, die sich den Raum nehmen, den sie brauchen ... Entwickeln sich die Cranberries? Vielleicht ein bisschen. Und wenn nicht, ist das auch nicht schlimm, denn schließlich werden sie geliebt, weil sie es trotz strenger Stil-Stabilität immer wieder schaffen, etwas Neues zu kreieren.
Auf jeden Fall geht es Frontfrau Dolores wieder gut. Ihre Bühnenangst gehört der Vergangenheit an. Sie hat ihren Weg gefunden: "Ich denke, meine Familie und Freunde sind der wichtigste Schlüssel zum Glück." Hoffentlich kommen die Cranberries nun mit allen ihren Hits auf Tour.
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