laut.de-Kritik

Emocore-Melange mit bedrohlicher Stimmung.

Review von

Der September scheint der Monat der Debüts zu sein. The Ordinary Me machen da keine Ausnahme. Die Band entstand aus einem Potpourri an Mitgliedern verschiedener Punkrockbands in der Frankfurter Gegend. Mit Punkrock, wie man ihn von aktuellen Green Day kennt, haben sie aber nichts am Hut.

Am ehesten könnte man die Hessen als Emocore-Band mit leicht poppigen Einschlag bezeichnen. Wer sich an Vergleichen erfreut, ist mit der Nennung von The Used gut bedient. An die wird man beim Hören der Scheibe noch öfters erinnert. Da alle Mitglieder andere musikalische Präferenzen haben, versuchte man, eine Melange zu finden, mit der alle zufrieden sein können. Ergebnis ist eine ebenso berührende wie auch melancholische und erbauender Mix aus schönen Melodien, die sich in bedrohlichen Stimmungen auflösen.

Mit relativ harten Gitarrenriffs legt der Opener "The Swarm" los und erweist sich nach kurzer Zeit als ziemlich aufwühlender Song. Die anderen Nummern können diese hohe Intensität, die anfangs versprochen wird aber nicht mehr einlösen. Trotzdem beeindrucken vor allem die langsameren Songs durch die Ambivalenz einer schönen und hauchzarten Melodie, die unter der Oberfläche ein bedrohliches Geheimnis birgt. So kann einem etwa "Hear The Wheels, Feel The Brakes" locker eine Gänsehaut in den Nacken jagen.

Diese darunter liegende, nicht sofort sichtbare Bedrohung ist auch Teil der Lyrics. In "Teeth Can’t Bleed" singt Fronter Jens: "You step into a white room / so shiny and so bright / and everything might break down / but it will take a while / and everything might fall down". Auch sonst sind die Hessen keine Ausgeburt an Lebensfreude. Ohnmacht, Blindheit und Schmerz sind die Hauptzutaten für die Texte. Was mit den verzweifelten Schreien, psychedelischen und verzerrten Gitarren auch mal etwas pathetisch, aber doch überzeugend klingt.

Natürlich werden sich beim Reinhören Einige fragen, wozu man so eine Band noch braucht. Immerhin gibt es schon einige, die diese Schiene fahren. Einwand zur Kenntnis genommen. Nichtsdestotrotz haben The Ordinary Me mit "Breathing Is A Reflex" ein schönes Debüt abgegeben, in das man guten Gewissens mal reinhören kann.

Trackliste

  1. 1. The Swarm
  2. 2. Monuments To Sand
  3. 3. El Maquinista
  4. 4. Hear The Wheels, Feel The Brakes
  5. 5. Evacuate
  6. 6. Who Cares If I Got Buried Standing
  7. 7. Teeth Can't Bleed
  8. 8. Anecdote Of A Lake
  9. 9. Crossing Lines
  10. 10. Ambulophobia
  11. 11. Sharp Piece Of Paper

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