laut.de-Biographie
The Residents
Sie sind eines der wenigen Rätsel der Popgeschichte. Seit mehr als drei Jahrzehnten verbergen die Mitglieder der Residents ihre Identität hinter übergroßen Augapfelmasken und verwirren ihre Fans und Kritiker mit ständig neuen und immer wieder höchst skurrilen Werken.
Gegründet werden The Residents noch zu Highschool-Zeiten im Jahr 1966. Als man zum Studieren nach Kalifornien zieht, tut das dem Schaffen der jungen Band keinen Abbruch und so folgt 1972 mit der inzwischen Kultstatus genießenden Single "Santa Dog" das offizielle Debüt auf ihrem eigenen Label "Ralph Records". Bandjubiläen führen die US-Amerikaner immer auf das Debüt beziehungsweise die Jahreszahl 1972 zurück. Nimmt von den ersten beiden LPs "Meet The Residents" und "Not Available" noch kaum jemand Notiz, so ändert sich das mit "The Third Reich'N'Roll", dem ersten ihrer zahllosen Skandalalben. Mit manischer Gründlichkeit dekonstruieren sie darauf Popsongs, erregen aber mit ihrem hakenkreuzgeschmückten Cover bei weitem mehr Aufsehen, als dies der Musik gelingen mag.
In den folgenden Jahren veröffentlichen die Residents einige sehr experimentelle Alben, die ihre starke Affinität zum Underground und ihren Anspruch, eine Avantgarde-Performance-Group zu sein, mehr als deutlich unter Beweis stellt. Spätestens nach ihrem '79er Album "Eskimo", einer bizarren Reise in die Inuit-Kultur, avancieren sie zur Kultband mit dem Augapfel als Markenzeichen. In den 80ern folgen jede Menge seltsamer Veröffentlichungen, die sich unter anderem mit den Arbeiten von George Gershwin, James Brown, Elvis Presley, Hank Williams und John Philip auseinandersetzen.
Immer offen für Innovationen interessieren sich die Residents zu Beginn der 90er Jahre verstärkt für CD-Rom-Produktionen, bei welchen sie die Sounds zu Computerspielen komponieren und ab und an treten sie auch mal live auf. Wer sich hinter den Augäpfeln verbirgt, werden The Residents wohl mit ins Grab nehmen. Bis dahin darf man aber auf neue Veröffentlichungen der schrägsten Popband der Welt gespannt sein.
2003 erscheint genau 30 Jahre nach Veröffentlichung des ersten Residents-Albums "Demons Dance Alone": Keine Multimedia-Spielereien feiern das Ehrenjahr, sondern zarte und sanfte Musik zum Träumen. Danach erscheinen zwischen langen Abtauchphasen alle paar Jahre sehr gute Alben wie "Lonely Teenager" oder "Mushroom". Das 2017 erscheinende "The Ghost Of Hope" ist sicher eines der radikalsten Konzeptalben aller Zeiten.
2021 benötigt die Internet-Sendung Night Flight plus einen Videobeitrag von The Residents anlässlich ihres vierzigsten Jubiläums. Die ging aus der Sendung Night Flight hervor, die von 1981 bis 1988 Clips der Band im US-amerikanischen Fernsehen ausstrahlte. Zufälligerweise arbeitet die Gruppe zu dem Zeitpunkt an einer Live-Version von "Duck Stab" als Teil ihrer fünfzigsten Jubiläums-Tour 2022, so dass sich eine Live-Umsetzung des Albums für Night flight plus geradezu anbietet. Unter der Leitung von Regisseur John Sanborn und Kameramann Frazer Bradshaw begibt sie sich vom 19. Bis 21. Mai 2021 in den 25th Street Studios in Oakland, Kalifornien, um die neu ausgearbeitete Performance "Duck Stab! Alive!" live im Studio zu realisieren.
Die gibt es in einer auf weltweit 3.000 Stück limitierten Sammlerbox auf zwei 45 RPM-10''-Vinylplatten sowie auf DVD und als digitalen Release.
1 Kommentar
Hardy Fox, 1943–2018
Gruß
Skywise