laut.de-Kritik
Metal mit symphonischen und orchestralen Elementen.
Review von Michael EdeleTherion waren schon immer eine Band, die die Verwendung von Superlativen ganz schön strapaziert hat. Eigentlich denkt man bei jeder Veröffentlichung, dass sie an der Spitze angelangt sind und der Verbindung aus Metal und symphonischen, orchestralen Elementen nicht Neues mehr abgewinnen können, und jedes Mal setzen sie noch einen drauf.
Nachdem sie mit "Live In Midgard" ihr 15-jähriges Jubiläum gefeiert hatten, ging es beinahe im Anschluss zurück ins Studio, um sich an die musikalische und konzeptuelle Umsetzung der Doppel-CD "Lemuria/Sirius B" zu machen. Wie nicht anders zu erwarten war, wird hier mal wieder geklotzt und nicht gekleckert, denn es waren insgesamt über 170 Musiker/Innen und Sänger/Innen an der Entstehung der beiden Scheiben beteiligt. Das Ergebnis dürfte ein musikalisches Erlebnis sondergleichen sein, denn die Symbiose aus klassischen Elementen und Gitarrenmusik beherrschen die Jungs wie kaum eine andere Band.
Da mir leider nur eine Promo mit sechs Songs von "Lemuria" und sieben von "Sirius B" vorliegt, muss sich mein Eindruck darauf beschränken, aber wenn die übrigen Songs nicht massiv an Qualität einbüßen, dann steht dem Fan wieder mal ein Meisterwerk ins Haus. Während "Typhon", "Uthark Runa", "Blood Of Kingu" und "Kali Yuga Pt. 2" deutlich in die Metal-Ecke gehen, können Tracks wie "An Arrow From The Sun" oder "Son Of The Sun" zwar ebenfalls die eine oder andere fette Klampfe aufweisen, jedoch stehen hier die bombastischen Chöre und diverse klassischen Solostimmen im Vordergrund.
Was die Texte betrifft, scheint mir hier kein festes Grundkonzept vorzuliegen, denn was der sagenhafte Kontinent Lemuria mit der von den südamerikanischen Ureinwohnern verehrten Gottheit Quetzacoatl oder der von Lovecraft erschaffenen Figur des Fischgottes Dagon zu tun hat, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Dass die jeweilige Konzepte aber eine adäquate Unsetzung erfahren, ist auf jeden Fall garantiert.
Im Vergleich zu den letzten Alben gehen Therion also wieder eine Spur härter zur Sache, was dem Material aber nur gut tut. Auch die verstärkt auftretenden folkloristischen Elemente geben den beiden Scheiben eine Nuance, die gern noch weiter ausgebaut werden darf.
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