Various Artists - " Compost 100"

100 ist eine schöne Zahl, so herrlich rund. Das dachte sich auch das Münchner Label Compost Records um Michael Reinboth – nach sieben Jahren ist nun als 100. Release die Compilation "Compost 100" erschienen. In einer Art Werkschau finden sich die altbekannten Compost Artists auf einem Doppel-Album mit 20 Tracks versammelt. Und damit man nicht gar so in Nabelschau erstarrt, hat das stets der Progrssivität verpflichtete Label auch ein paar neue Namen am Start.

Mit dem in den letzten Jahren überaus begehrten DJ Rainer Trüby sorgt ein Alteingesessener für den Opener. Die Londener Dance-Shootingstars Zero db remixen das Trüby Trio Stück "Galicia". Einen feinen technoiden Track mit treibenden Beats und einer geschmachvollen Vocal-Schleife. So kann es gehen! Das Stück kommt nach vorne und berührt mit seinen jazzy Ambientflächen sensibelste Geschmackssensoren.

Wei Chi darf gleich zwei mal ran. Gemeinsam mit Fauna Flash sorgen sie dafür, dass sich das schöne tanzbarerer Stück "Don’t Know 2001" housig locker durch den Gehörgang windet, ehe sie gemeinsam mit der Sängerin Merid Ostermann in "Never Let Me Down" super-sanft durch den Sommerabend-Wind spülen. Compost-Neuentdeckung DJ Force verweist in "Shadow In The City" auf Hip Hop-Wurzeln. Trotz verzerrtem Jazz Riff und einer Mörderbasslinie bleibt er immer herrlich smoothy.

Future Jazz Dance Musik vom Feinsten. Compost spannt mit seinen Einsprengseln aus Jazz, Brazil, House und Soul wie 99 Mal zuvor auch auf der 100er Platte wieder einen weiten Bogen. Das schöne daran – es bekommt auch die Kurve. Rhythmus und Style verlieren bei aller Hochkulturnähe nie ihren elektro-housy Beat. Go for it.