Various Artists - " Star Search 2 - The Voices"

Star Search, Klappe die zweite. Die Luft ist dünner geworden am Castinghimmel. Das bekommt nach DSDS 2 jetzt auch die Fortsetzung von Star Search zu spüren. Die Zuschauer sitzen nicht mehr so zahlreich vor der Glotze. Nachdem Martin Kesici die erste Star Search-Runde für sich entscheiden konnte und erste Meriten als Sänger sammelte, ist es nun an den Normans, Danielas und Ümits, zu beweisen, dass ihr Gesangstalent ausreicht, um nach den Sternen am Pophimmel zu greifen.

Die Songauswahl der Finalisten liest sich angenehm anders für eine Castingshow. David Bowies deutsche Version des Klassikers "Heroes", Tina Turners "We Don't Need Another Hero", "Nobody's Wife", der Emanzipations-Song der Niederländerin Anouk und nicht zuletzt "Light My Fire" der Doors sind die etwas anderen Songs, die sich wohltuend vom Pop-Einerlei unterscheiden, das Bohlens Superstar-Riege normalerweise aufbietet. Ein großer Pluspunkt auf der Habenseite also.

Leider sieht es mit der musikalische Umsetzung etwas anders aus. Zwar können sämtliche SängerInnen stimmlich überzeugen, doch die etwas ungelenke und teilweise doch arg kitschige Produktion dreht diesen Eindruck wieder ins Negative. Normans Version des Train-Hits "Drops Of Jupiter" unterstreicht dies überdeutlich. Das Volumen seines Organs ist beachtlich, der Vocoder-Effekt kleistert aber alles zu, was ihn als gesanglichen Charakter auszeichnen könnte. Produzent Peter Hoff hätte hier einbremsen müssen, stattdessen gibt er Vollgas und dreht an den Reglern, was das Mischpult hergibt.

Die Sternensucher interpretieren vier der vierzehn Songs als Duette. Leider ist auch hier die Chance vertan worden, interessante, stimmliche Kontrapunkte zu setzen, denn sämtliche Versionen kommen unisex. Es wäre doch um einiges spannender, Norman und Daniela zusammen zu hören, statt jedes Mal separat den Weibleins und Männleins zu lauschen. Insgesamt betrachtet ist auch der zweite Anlauf des Sat 1-Castings eine zwiespältige Angelegenheit. Die positiven Elemente der Songauswahl und des Talents der Teilnehmer halten sich mit den negativen Aspekten der übertriebenen Produktion und der teilweise missratenen Arrangements die Waage.