Porträt

laut.de-Biographie

Vola

Einen Mix aus "im Kern simplen Songs und vielen Schichten, die dem Ganzen mehr Details verleihen", streben Vola mit ihrer Musik an. Ob diese Details dann mehr nach Rock, Metal, elektronischer Musik oder Hip Hop klingen, ist den Dänen dabei ziemlich egal. "Es geht darum, zu erkunden und Interessantes zu finden, postuliert Sänger und Gitarrist Asger Mygind. "Wenn sich das Songwriting im Kern trotzdem auf eine Akustikgitarre übertragen lässt, dann bin ich sehr zufrieden."

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Verwurzelt sind Vola bei aller Experimentierfreude dennoch klar im Progressive Metal. Komplexe Riffpattern und ausgefuchste Melodien bevölkern die 2008 veröffentlichte Debüt-EP "Homesick Machinery", erschienen zwei Jahre nach Gründung der Band. Damals musiziert Mygind gemeinsam mit Martin Werner (Keyboards), Niels Dreijer (Gitarre), Niklas Scherfig (Drums) und Jeppe Bloch (Bass). Die beiden Letzteren verabschieden sich aber schon kurz nach dem ersten Lebenszeichen wieder und machen Platz für Nicolai Mogensen (Bass) und Felix Ewert.

In neuer Besetzung beginnen die Dänen, mit siebensaitigen Gitarren zu experimentieren, rücken auf der zweiten EP "Monsters" (2011) einerseits noch mehr in eine djentige Richtung, schärfen auf der anderen Seite aber auch ihre Skills in atmosphärisch entspannten Ambient-Passagen, in denen Myginds sanfte, hohe Vocals besonders gut zur Geltung kommen.

Fast vier Jahre lang schrauben Vola an der Perfektion dieser Bandbreite, bevor 2015 "Inmazes" erscheint. Das Debütalbum entsteht größtenteils in Myginds Studentenbude, der Bandleader mischt das Album auch selbst. Das Mastering übernimmt dagegen der schwedische Produktionsguru Jens Bogren (Opeth, Amon Amarth). Mit einem solchen Namen im Rücken, eigenständigem Stil und schon jetzt nahe zur Perfektion gereiften Kompositionen wundert es kaum, dass ein international renommiertes Label auf die nach dem Ausstieg Niels Dreijer' zum Quartett geschrumpfte Truppe aufmerksam wird. Kurz nachdem sie "Inmazes" vorerst in Eigenregie veröffentlicht haben, unterschreiben Vola einen Plattenvertrag bei Mascot.

In den folgenden Jahren touren Vola mit Katatonia, spielen auf wichtigen Szenefestivals und wechseln ihren Drummer. Ein gelungenes Meshuggah-Cover auf YouTube verdankt Adam Janzi es, dass die Band ihn als Ewerts Nachfolger auserkort.

Vola - Witness Aktuelles Album
Vola Witness
Prog-Metal, der in Pop-Arenen funktionieren würde.

Proggerkreise handeln Vola mittlerweile als junge Hoffnungsträger des Genres. Das zweite Album "Applause Of A Distant Crowd" (2018) verstärkt diesen Eindruck nur noch, ebenso wie erfolgreiche Touren mit Haken und Monuments. Nachdem sie in Deutschland sogar Dream Theater bei einigen Konzerten begleitet haben, reist die Band reich an Erfahrung Ende 2019 erstmals auch als Headliner quer durch Europa.

"Nach der Tour haben wir uns ein paar Wochen ausgeruht und dann angefangen, das neue Album zu schreiben" erinnert sich Mygind. Bevor es an die Sessions geht, klopft er allerdings noch beim Grammy-nominierten Landsmann Jacob Hansen (Volbeat, Amaranthe) an, ob der Zeit hätte, beim dritten Longplayer den Mix zu übernehmen. Hat er und so orientiert sich die Band schon beim Komponieren an dessen Möglichkeiten: "Das war wie ein Leuchtturm beim Schreiben. Deshalb entstanden auch so viel Percussions und so viele Gesangsschichten – weil wir wussten, dass er das unterbekommen würde. Wir wollten, dass es groß klingt."

"Witness" erscheint im Mai 2021 und zeigt, dass Vola mittlerweile nicht nur dazu in der Lage sind, großartige Pop-Hooks zu schreiben, sondern auch Rap stimmig in ihre Songs zu integrieren. Für den Track "These Black Claws" kollaborieren sie mit dem amerikanisch-niederländischen Hip Hop-Duo Shahmen. Grenzen scheint es keine zu geben, im Sounduniversum Volas. Die Devise bleibt dennoch gleich: "Wenn wir ein Demo aufnehmen, müssen wir uns drauf freuen, das Ergebnis aufs Handy zu ziehen und beim Spazierengehen zu hören". Bisher funktioniert das tadellos.

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Vola - Witness: Album-Cover
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  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2021 Witness

Kritik von Manuel Berger

Prog-Metal, der in Pop-Arenen funktionieren würde. (0 Kommentare)

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