laut.de-Kritik
Freshe Sounds des Black Eyed Pea ohne Altersbeschränkung.
Review von Alexander EngelenWieso muss man 21 sein, um in den Genuss dieses Albums zu kommen, wie der Titel andeutet? Ach ja, es ist ein Hip Hop-Album. Also reden die wie immer über nackte Frauen und Drogen. Man kennt das ja. Wahrscheinlich gibt es auch eine Anleitung, wie man im Ghetto am besten überlebt. Doch Moment. Will.I.Am, das ist doch der Typ von den Black Eyed Peas. Eine den Rap-Klischees völlig unverdächtige Native Tongue-Combo. Es muss sich wohl um eine Platte für amerikanischen Clubs handeln, in denen man bekanntlich erst in jenem Alter bouncen darf.
Diese holprige Erklärung passt zumindest auf einige Songs von "Mustb 21". Der Beginn gehört definitiv der tanzenden Fraktion. "B-Boys and B-Girls, come on let's dance" schallt aus den Speakern und Freestyle-Ikone Supernatural lässt die Breakdancer ordentlich zappeln. Track Nummer Drei "GO" lädt wiederum mit schnellen Up-Tempo-Beat zur Party.
"I'm Ready" und "It's O-Kay" kommen beide auf abgefahrenen Keyboard-Beats daher, wobei Letzterer einen gewissen G-Funk-Einschlag erkennen lässt. Es folgt ein wahres Gastauftritt-Gewitter. Erst rappt Cali-Agent Planet Asia auf "Kamakazi", dann pumpt ein astreiner Female-Track, den sich Rap-Legende MC Lyte mit dem neuen weiblichen Black Eyed Peas-Zugang Fergie teilt. Fergies Gesang geht in Ordnung, ihre Raps jedoch wirken gegen die Altmeisterin eher mickrig.
Kein geringerer als A Tribe Called Quest-Rapper Phife Dawg fragt "Nah Mean". Ähnlich entspannt wie der obligatorische Tribe-Sound überzeugt auch dieser Track. Ohne große Gäste kommen die nächsten drei Songs aus. Auf "Right, Right" singt John Stephens in alter Funk-Manier über einer entfernt indisch klingenden Gitarre. "Sum Special" ist ein poppiger Love-Song, und bei "Swing By My Way" überzeugt erneut John Stephens Gesang. Danach ist Zeit für den Teacher. KRS-One gibt auf "Take It" wieder einmal Nachhilfe in Sachen Style und Skills. "We Gone Do Ya" wäre mit ruhiger Gitarren-Zupferei ein entspannter Schluss, wenn nicht das etwas stressige "We Got Chew" das Schlusslicht bilden würde.
Das Album überzeugt definitiv durch die überragenden Gastauftritte, und die Produktionen von Will.I.Am sind so fresh wie die gelungenen Werke der Black Eyed Peas. "Mustb 21" wird trotz einiger Disco-Rocker sicher ohne FSK-Beschränkung in den Regalen stehen.
Noch keine Kommentare