laut.de-Kritik

Der Klimawandel steht im Mittelpunkt.

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Ganze neun Jahre liegen zwischen dem letzten Album der Yeah Yeah Yeahs und "Cool It Down". Die Platte beschäftigt sich, wie es der Titel schon impliziert, viel mit dem Klimawandel. "Ich sehe die jüngeren Generationen dieser Bedrohung entgegenstarren, sie stehen am Rande eines Abgrunds und konfrontieren das, was kommt, mit Wut und Trotz. Das elektrisiert und macht Hoffnung", betont Sängerin Karen O.

Die mittlerweile 43-Jährige betrachtet "Cool It Down" als "Comeback" und genau danach klingt "Spitting Off The Edge Of The World" auch. Für den Opener holen sich Yeah Yeah Yeahs Unterstützung von Perfume Genius. Mike Hadreas, wie der Amerikaner bürgerlich heißt, erinnert Karen an David Bowie: Der erste und einzige Featuregast, der ihr für diesen Track in den Sinn kam, wie sie sagt. Aus einem energiegeladenen, musikalischen Sturm ruft einem Karen O vorwurfsvoll "Cowards!" entgegen. Hadreas kontrastiert ihre Wut mit weicher Stimme. Der Song weist ungeschönt auf den Zustand der Welt hin, und was wir ihr antun. Und man hört den YYYs dabei gerne zu.

Inspiriert vom Four Seasons-Song "Begging" kommt "Burning" daher: Der Track thematisiert die Waldbrände 2020 in Los Angeles und wird von einer spannungsgeladenem Geige begleitet. Spätestens ab dem Refrain zieht einen der hypnotische Funk in den Bann. "Blacktop" fließt im Anschluss angenehm dahin: Etwas ruhiger veranlagt als der Vorgänger erweitert das Stück das klangliche Spektrum.

Eine weitere Hommage stellt "Fleez" dar. Der Elektro-Dance-Tune zeugt vom tiefen Eindruck, den die amerikanische 70er-Funkrock-Band ESG auf Karen O, Nick Zinner und Brian Chase hinterlassen hat. Eingeleitet wird der Song mit einem Band-typischen Synthesizer: In der Folge entsteht eine Art Dialog zwischen Karen und einer variierenden und ebenso dominanten Begleitmelodie.

Der letzte Track basiert ausschließlich und eher untypisch für YYYs auf gesprochenen Lyrics. Karen O bezeichnet "Mars" als Gedicht vor instrumentalem Hintergrund. Die leicht verzerrte Stimme klingt gruselig, dazu erklingt eine traumartige Melodie. Der Track dauert nur knapp zwei Minuten, was auch mehr als genug ist.

Insgesamt lassen einige Songtexte etwas zu wünschen übrig, etwa "Lovebomb", das großteils aus den Wörtern "Come close", "Time" und "Light" besteht. Ähnlich geht es bei "Different Today" zu. Stilistisch weist der Rocksound der Band aus New York aber eine ordentliche Bandbreite auf. Dennoch können nicht viele Tracks mit dem starken Opener "Spitting Off The End Of The World" mithalten.

Trackliste

  1. 1. Spitting Off The Edge Of The World (feat. Perfume Genius)
  2. 2. Lovebomb
  3. 3. Wolf
  4. 4. Fleez
  5. 5. Burning
  6. 6. Blacktop
  7. 7. Different Today
  8. 8. Mars

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