Porträt

laut.de-Biographie

Zella Day

Hat sie eigentlich gar nicht nötig: Zella Day Kerr (Jahrgang 1995) verschafft sich 2012 mit einem "Seven Nation Army"-Coversong viel Aufmerksamkeit. Auf den Zug eines global funktionalen Tracks aufzuspringen, der längst die Fußballstadien dieser Welt erobert hat, scheint im Fall der Singer-Songwriterin aus Arizona ganz besonders obsolet.

Denn Zella Day besitzt mehr als genug eigenes Gespür für mitreißende Melodien und auch handwerklich guten Pop. Das beweisen die mehrfachen Spitzenplätze im sozialen Netzwerk Hype Machine genauso wie die unzähligen Blogfeatures oder Buchungen für das spektakuläre Lollapalooza-Festival. Ganz klar: Day zielt gekonnt auf den "coolen" Mainstream.

Geboren und aufgewachsen im bergigen Ressortstädtchen Pinetop im amerikanischen Süden, prägt sie die hügelige und waldige Umgebung von Kindesbeinen an. Schon mit 13 spielt sie ein erstes Album namens "Powered By Love" ein. Folk und Country sowie ihre Akustikgitarre formen den Sound.

Die Begegnung mit einem lokalen Cowboy inspiriert Day dann auch zu ihrem kommerziellen Debütalbum auf Universal. "'Kicker' arbeitete mit Pferden auf einer Ranch: Anhand seines Lebens stellte ich mir vor, wie es wohl früher in unserer Gegend gewesen war - und tauchte ein in diese Welt der Legenden."

Gemeinsam mit dem Produzentenduo Wally Gagel/Xandry Barry, ihres Zeichens verantwortlich für den Sound von Best Coast, strickt die Sängerin am Dreampop von "Kicker". Darauf wird der Wandel vom rein akustischen Country hin zu einem eklektischeren wie elektrischeren Klangbild dokumentiert.

Arbeitete Zella Day nach ihrem Teenager-Erstling noch mit Nashville-Größen wie John Paul White von der Band The Civil Wars zusammen, findet sie bald mehr Eingebung von selbstbewussten Popstars mit Indieklientel. Lykke Li, Charli XCX und Sky Ferreira werden zu Bezugsgrößen, die sie mit ihrer Verehrung für Joni Mitchell verwebt.

Kurz nachdem Day Arizona hinter sich lässt, nach Los Angeles zieht und beim hippen Label B3SCI für eine EP unterschreibt, geht im Internet bereits die Rede von ihr als einer "glücklicheren Lana del Rey". Tatsächlich sind die Ähnlichkeiten kaum von der Hand zu weisen, schon die sepiaschwangeren Musikvideos und Songtitel wie "1965" hantieren mit dem Nostalgia-Trend.

Auch der Guardian attestiert der Songschreiberin, noch poppiger und vor allem fröhlicher als del Rey zu sein, ihre Stücke gleichzeitig allerdings auf einer vergleichbar unterschwelligen Traurigkeit aufzubauen. Letztlich produziert Zella Day durch Elektronica kanalisierte Americana, irgendwo zwischen großem Popeffekt und Wüstenromantik. Neben Beats greift Day auch regelmäßig auf Streicher, Trompeten und das Klavier zurück.

"Rein spirituell sind diese Songs ganz klar in den Bergen des nördlichen Arizona verwurzelt", berichtet Zella. "Sie haben meine Kreativität gewissermaßen vor allen anderen Einflüssen abgeschirmt; was in den Städten passierte, kam dort einfach nicht an." Wann Day Kerr das erste Mal vom Internet hörte, ist nicht überliefert.

Alben

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