Porträt

laut.de-Biographie

A Forest Of Stars

Wir schreiben das Jahr 1891. Die Mitglieder des Gentleman-Clubs A Forest Of Stars, einer exklusiven Bruderschaft viktorianischer Engländer, verstehen sich als Vertreter ihrer ruhmreichen und prunkvollen, beizeiten auch dekadenten und von extremen Gegensätzen geprägten Epoche.

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Das Metaljahr 2018: Kiss und Slayer läuten zum Ende. Metallica als Schlagerschreck. Skandale im Black Metal.

Die Erfahrungen ihrer zahlreichen Opium- und Absinth-geschwängerten Zusammenkünfte, okkulten Riten und Séancen kanalisieren A Forest Of Stars in Form einer zuvor ungehörten gespenstischen, hypnotischen Musik, die zu jeder Sekunde den Geist des glorreichen viktorianischen Zeitalters atmet und erschütterndes Zeugnis mannigfaltiger geistiger und sinnlicher Exzesse ablegt.

Exakt diese Sätze im Wortlaut vernimmt, wer nach der Sternenwald-Truppe fragt. Ebenso atmet jedes Bild von ihnen den Hauch uralter Fotos aus dem London R.L. Stevensons und Oscar Wildes. Wenn die Musiker dann auch noch auf Namen wie 'Queen of Ghosts' oder 'Mr Titus Lungbutter' hören, wird auch dem letzten klar: Bei so viel sympathischer Verschrobenheit können nur Briten am Werk sein. So ist es auch.

Zwischen Poe und Jack The Ripper setzen A Forest den Meißel an. Damit landen sie im Black Metal-Genre zwischen allen Stühlen. Obwohl die Freunde der Wespengitarre mittlerweile so Einiges an üblen wie amüsanten Seitentrieben gewohnt sind: Die Männer plus Dame von der Insel gehen sogar unter der schwarzmetallischen Flagge der Verfemten als eine absolute Exotencombo durch.

Credo und Sound haben indes nichts gemein mit den gern zu Kitsch neigenden Sympho-Blackies à la Dimmu Borgir oder Old Man's Child. Auch der Pink Floydsche Ansatz der Pioniere In The Woods ... ist den englischen Edelleuten eher fremd. AFOS schnappen sich hingegen eine gehörige Portion Folk und Klassik der Marke Vaughan Williams. Dazu die gelegentlich hysterische Kettensäge der Metaleruptionen und eine Schwermut, die sich weder hinter My Dying Bride noch Cures Melancholie verstecken muss.

Nachdem das exzentrische Septett mit den beiden ersten Alben schicke Achtungserfolge erzielt, krönen sie ihre wichtige dritte Platte "A Shadowplay For Yesterdays" zum Meisterwerk eines modernen, künstlerisch anspruchsvollen und extrem amüsanten Gruselmetals.

Im Sommer 2012 kommen die Waldgeister auch im internationalen Feuilleton an. Doch auch die neue Beliebtheit lässt ihr Konzept nicht wanken. Trotz eines Live-Rufs wie Donnerhall bleiben sie entrückt und wie aus ferner Epoche herüber gebeamt. Weiterhören bei den anderen Wahnsinnigen des Genres wie Ulver oder Dornenreich.

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