laut.de-Kritik
"We gonna rock da house in a balkan style!"
Review von Alexander CordasAhilea Durcovski hat mit seinem Buddy Zoran Tomasev das Partylabel Export-Import-Tunes in Wien an den Start gebracht. Die Austro-Ausgabe des Bucovina Clubs, wenn man so will. Kein Wunder, dass Ahilea nun auch bei Shantels Essay Recordings unterkommt. Dort finden seine Tracks, die sich im Dunstkreis zwischen Club und Gypsy-Brass herum treiben, ein ideales Zuhause.
In 16 Songs gibt es knapp eine Stunde schön was auf die Ohren. Vielfarbig und reichlich kreuz und quer, wie das etwas seltsam anmutende Cover, malt Durcovski seine Definition von Balkan-Melange auf die musikalische Leinwand.
"We gonna rock da house in a balkan style!"
Jo, stimmt schon. Das Haus rockt zuweilen ganz prächtig. Über die Spielzeit von fast einer Stunde geht der Scheibe aber des öfteren auch mal die Puste aus. Dann rockt es nicht mehr, sondern düdelt - immer noch nett und gefällig - die Lücken zu, die zwischen den interessanter geratenen Tracks entstehen. Nicht alles, was im "Café Svetlana" auf der Karte steht, besteht den Sliwowitz-Test.
Mit dem Titelrack macht Ahilea Appetit auf mehr: der ideale Appetizer für eine rauschende Partynacht? Leider nicht so richtig, denn diese Ausreißer nach oben, also die Tracks, zu denen man auf den Tischen tanzt, finden sich hier leider nicht.
Spätestens "Kalabalak" sollte den Startschuss für die Fete geben. Heißt es hier doch so schön. "Take it from the balkan, take it from the west, put it in the mix and do the rest and now party people come on and move your ass!" Alleine: die letztendliche Arschwackel-Initialzündung will nicht so recht gelingen.
Das Café dümpelt im mittleren Spannungsbereich etwas lahmarschig herum, ohne zu enttäuschen. Irgendwo zwischen balkanesischem Aftershow-Sound zum Runterkommen und dem Anheizer pendelt Ahileas Sound über weite Strecken herum.
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