laut.de-Kritik

Wo ist die bessere Hardrock-Platte?

Review von

Die Erwartungen waren gelinde gesagt hoch. Andere zweifelten oder rechneten gar mit Schiffbruch. Was kommt wohl heraus, wenn Rage Against The Machine mit Chris Cornell gemeinsame Sache machen? Kann der ehemalige Soundgarden-Frontmann den ausgestiegenen Shouter Zack de la Rocha ersetzen? Hinterher weiß man immer alles besser. Doch wer glaubte ernsthaft an ein musikalisches Scheitern des Quartetts? Alle amtlichen Bedenkenträger erschlagen Audioslave mit einem Rockmonster, das seinen Titel zu 100 Prozent erfüllt.

RATM zeigten bereits beim letzten Album den Willen zur Weiterentwicklung. Die Band verpasste sich via begnadeter Cover-Versionen eine Frischzellenkur. Jetzt sorgt Cornell für Veränderung: melodiös-harte Rockvocals (sein unüberhörbares Led Zeppelin-Faible) statt messerscharfem, hasserfülltem Sprechgesang. Man kann nun darüber dozieren, wer besser zum Aggro-Sound der Rap-Metal-Schwergewichte passt. Nur: Cornells Röhre befördert fesselnde Melodien ans Tageslicht. Die Rhythmusgruppe um Tom Morello, Tim Commerford und Brad Wilk powert wie am ersten Tag. Und im Team erfinden sie monströse Rockarrangements ("Shadow On The Sun"), aber auch Rage-untypisch treibende Grooves ("Hypnotize").

Geblieben sind die höllisch schlüssigen RATM-Strukturen ("Set It Off") und deren heavy pumpende Midtempi ("Show Me How To Live"). Neben Härte und Groove rücken aber verstärkt Liedgut ("Like A Stone") und auffällig viele ruhige Passagen ("I Am The Highway") in den Vordergrund. Morello nutzt dabei, was der Gitarrenladen hergibt: von der cleanen Akustikgitarre ("Like A Stone") bis zum elektronisch fiepsenden Effekt ("Bring Em Back Alive"). Jeder Track wartet spätestens beim Refrain mit atemberaubenden Riffs ("Gasoline") auf. Drummer Wilk und Basser Commerford drängen im "Renegades"-Sound so selbstverständlich wie unnachahmlich zum Punkt.

Wer die Platte komplett durchhört, wird keinen schwachen Song finden. Produzent Rick Rubin kann sich eine weitere Top-Scheibe ins Regal stellen. Besonders gut explodieren Audioslave in ihren Mörder-Refrains. Selbst wenn man Cornells Stimme nicht mag und seine Texte alles andere als politische Agitation versprühen: Wo ist die bessere Hardrock-Platte in diesem Jahr? Es gibt sie nicht - eine tanzbarere schon gar nicht.

Trackliste

  1. 1. Cochise
  2. 2. Show Me How To Live
  3. 3. Gasoline
  4. 4. What You Are
  5. 5. Like A Stone
  6. 6. Set It Off
  7. 7. Shadow Of The Sun
  8. 8. I Am The Highway
  9. 9. Exploder
  10. 10. Hypnotize
  11. 11. Bring Em Back Alive
  12. 12. Light My Way
  13. 13. Getaway Car
  14. 14. The Last Remaining Light

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Audioslave

Wenige Monate bevor die Crossover-Pioniere Rage Against The Machine ihr 10-jähriges Jubiläum hätten feiern können, verlässt Zack De La Rocha 2000 …

1 Kommentar mit 6 Antworten

  • Vor 6 Jahren

    überkrasse scheibe! kein wunder dass die hier keiner kommentiert! bei den ganzen radiohead höreren kennt keiner mehr richtige musik

    • Vor 6 Jahren

      Wir freuen uns sehr über deine vielen Kommentare und Klicks. Dank dir gibt es dieses Jahr das doppelte Weihnachtsgeld. Danke. Du bist super. Mach weiter. Ich glaube an dich.

    • Vor 6 Jahren

      nur doppelt?
      da bescheißt euch der rainer doch wieder :lol:

    • Vor 6 Jahren

      "Wir freuen uns sehr über deine vielen Kommentare und Klicks."
      Ich glaube ja, ihr sitzt da mit dem selben, den vollkommen dämlichen, belanglosen und in ihrer menge unerträglichen beiträgen tschäromms geschuldeten, ungläubigen gesichtsausdruck, der auch mich befällt, wenn ich den von ihm abgesonderten mist lese. gefolgt von einem hysterischen lachen.

    • Vor 6 Jahren

      @SK Reifen: Bitte ich wünsche euch auch ein frohes Fest! Ich gebe mein Bestes

      @Herr: Der Rainer ist ein raffzahn hab oft schlechtes über ihn gelesen

      @Para: Du Freak!! Alter komm mal klar auf dein Leeben?!? aber danke für den coolen Spitznamen

    • Vor 6 Jahren

      @SK: Wer es nicht einmal schafft eine Rezension zum neuen Spongebob-Weihnachtsalbum, dem vielleicht wegweisendstem Album dieses Jahres, rauszuhauen, der hat ganz ehrlich überhaupt gar kein Weihnachtsgeld verdient. Ich bin immernoch fassungslos.

    • Vor 3 Jahren

      oh boi ich les grad alte kommentare von diesem jerome k. er ist echt ein troll wie ein vogel so einfreik